Montag, 4. April 2016

Worst of des "Wir beerdigen den Fair Play Gedanken" Wochenendes

Wirklich? Dieses Wochenende erst?

Und vor allen Dingen, weil wir uns dieses Wochenende endlich abgewöhnt haben, auf all die sterbenden Schwäne zu reagieren?

Ich will ja nichts sagen, aber: Gut so.

Wenn Fußball Profis nur lieben bleiben würden, wenn sie wirklich was haben... was wirklich behandelt werden muss und nicht mit ein Mal Pusten (oder Eisspray draufkippen) behoben werden kann... wäre die Debatte eine ganz andere. Aber sind wir ehrlich: Fußballer liegen viel zu oft am Boden.

Man kann halt mittlerweile echt nicht mehr fest stellen, wer hier unfair gehandelt hat... der Kölner, der eine Unterbrechung provozieren wollte, weil er nach den Ärzten schreit? Oder der Hoffenheimer, der einfach weiter gespielt hat.

Das wirklich faszinierende ist ja, dass jetzt alle so tun, als on Lukas Klünter sich das Bein gebrochen hätte... aber Fakt ist doch: Wenn er gewollt hätte, hätte er sofort wieder aufspringen und weiterspielen können... ich würde glatt behaupten, dass er bei einem Rückstand genau dies getan hätte... Aber es galt ja eine Führung zu verteidigen, da bleibt man gerne mal liegen.

Am Ende so eines Fußball Spieles wird das Feld da gerne mal zur Liegewiese. Und ja, das führt dazu, dass die letzten 10 Minuten (oder die letzten 70, wenn man gegen Ingolstadt spielt) kaum noch anzusehen sind.

Und seid ganz ehrlich: Jedes Mal, wenn bei Rückstand eurer Mannschaft ein Gegenspieler am Boden liegt, denkt ihr genau das: "Der simuliert doch nur, der will doch nur Zeit schinden"... Und meistens stimmt das ja auch... die meisten dieser Spieler kehren nach 30 Sekunden an der Seitenlinie aufs Feld zurück... und genießen die Pfiffe des Publikums...

Klar, Profi-Fußball ist ein hartes Geschäft. Da geht es richtig zur Sache. Und das tut garantiert auch weh... also du und ich würden nach keinem Bundesligazweikampf einfach aufstehen... aber Profis sind halt auch so austrainiert, dass sie diese Schläge wegstecken.

Am Ende sind 90% der "Verletzungsunterbrechungen" reine Zeitverschwendung. Klar, man braucht mal eine Portion Betäubungsmittel (und nichts anderes ist das Eisspray), aber die Jungs wären allesamt in der Lage, selbstständig Richtung Außenlinie zu gehen und sich das Eis dort abzuholen.

Der gemeine Fußball Fan wird sich denken: "Endlich"...

Und das sich jetzt unter dem Deckmantel des Fairplays darüber aufgeregt wird, dass vielleicht mal ein Umdenken statt findet... ist schon lächerlich. Wir haben uns halt so sehr an diese Täuschungsmanöver gewöhnt, dass wir sie für Fair Play halten.

Denn wenn sich die Profis endlich abgewöhnen, nach jedem Allerweltsfoul liegen zu bleiben, haben wir einen richtig guten Schritt zu einem besseren und faireren Fußball genommen. Denn dann gehen die von den letzten 10 Minuten nicht mehr 5 für Behandlungspausen drauf...

Und ganz ehrlich... das gibt es auch nur im Fußball... Alle anderen Sportler lachen die Fußballer für diese Verhaltensweisen aus. Garantiert. Oder sie geben den Simulanten hinterher mal richtig einen mit, damit der mal weiß, wie es sich anfühlt, wenn man sich wirklich was tut...

Das liegt natürlich hauptsächlich daran, dass dieser Vorgang auch nur im Fußball wirklich etwas bringt... weil beim Fußball die Zeit eiskalt runter läuft... Ein Problem, dass sich auch nicht mehr lösen lässt... denn wenn man die Netto Spielzeit einführt (also die Uhr bei jeder Unterbrechung anhält), wird man als nächstes fest stellen, dass ein Spiel nicht mehr 90 Minuten dauern kann...

Bonuspunkte kriegt natürlich Roger Schmidt... da seine Mannschaft diese Woche das gemacht hat, was er letztens gegen Dortmund noch als verwerflich eingestuft hat... ich würde das ja gerne auf einen Lernprozess schieben, werde aber das Gefühl nicht los, dass Rudi Völler genau so reagiert hätte, wie Jörg Schmadtke... Und das, obwohl er bei der Mutter dieser Szenen selber davon profitiert hat... aber hey, so ist der Rudi halt...

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