Montag, 22. Februar 2016

Worst of des "Es sind nur ein Paar Meter" Spitzenspiels

Doch es ist so weit weg. (Yeah, eine Mono und Nikitaman Referenz... geht gut los).

Aber fangen wir mit dem wichtigsten an: Rudi Völler, Vollidiot der Woche.

Direkt gefolgt von Roger Schmidt.

Ich meine ganz ehrlich... wir reden von (laut der Bild Zusammenfassung, und ja, ich nutze die nicht nur, weil sie Online ohne auf Bild.de zu gehen verfügbar ist, freundliche Grüße an Welt.de, sondern auch, weil die Zahl mir besser passt.) 4,55 Meter. Wir reden von einer Fallhöhe, die Boygroup-Groupies keine Hoffnung machen würde... Holunders hätten 4,55m nie so bewegt... (Yeah Blumentopf Referenz... das wird mein bester Post ever!)
Wenn ein Bänker in 4,55 Meter Höhe aus dem Fenster springen wollen würde, würde niemand "Jump you fuckers" Schilder hochhalten, sondern alle brüllen "Geh weiter hoch!!"

Aber jetzt mal ernsthaft. Wie Bayer Leverkusen sich aufführt, ist einfach lächerlich. Dass Rudi Völlers Interviews wie ein Autounfall sind (man sollte eigentlich nicht anhalten um zu gaffen, macht es aber trotzdem), ist ja mittlerweile bekannt. Aber dass sich beide jetzt wegen so etwas derart echauffieren... wenn die Probleme ganz woanders liegen...

Ich meine, Roger Schmidt fordert "Gerechtigkeit" für seine Mannschaft... also eine Verwarnung für Stefan Kießling wegen seines taktischen Fouls?

Gehen wir mal ins Detail, was da passiert ist. Kießling verliert den Zweikampf gegen Sven Bender. Kießling macht instinktiv das, was man als Profifußballer halt so macht: Er fährt den Körpereinsatz so weit hoch, dass ein Foul gepfiffen werden müsste. Damit der schnelle Gegenangriff unterbrochen wird. Das sind halt die Automatismen im Profigeschäft...

Etwas, das viel zu oft passiert und viel zu selten bestraft wird. Auch wenn Kießlings Einsteigen noch kein klassisches taktisches Foul ist, so ist das doch ein ständig angewandtes Mittel um den Gegenangriff zu unterbrechen. Es ist eine der 2 mir bekannten Sportarten (neben dem Basketball), in dem die Foul spielende Mannschaft von der Regelüberschreitung profitiert.

An der Stelle macht Felix Zwayer seinen eigentlichen Fehler. Er sollte eigentlich erkennen, dass der einzige Spieler, der an den Ball kommen kann, ein Dortmunder ist. Er muss da quasi eigentlich gar nicht pfeifen, sondern kann den Vorteil weiterlaufen lassen.
Was Matthias Ginter dann macht, ist eigentlich Roger Schmidts feuchter Traum. Er schaltet schnell und ermöglicht so den eigentlich unterbundenen Konter. Und an der Stelle wird die Argumentationslinie von Schmidt und Völler halt völlig verlogen. Sie regen sich tierisch über etwas auf, was sie von ihren eigenen Spieler selbstverständlich fordern würden. Und ignorieren dabei völlig das eigentliche Problem ihrer Mannschaft: Dass die (in Person von Stefan Kießling) am Boden liegen bleibt und sich ärgert. DESWEGEN kassiert Leverkusen den Gegentreffer: Die Diskrepanz in der Reaktion auf den Freistoß ist eklatant.

Und Zwayer macht in dem Moment alles richtig. Das Letzte, was du als Schiedsrichter doch willst, ist der Foul spielenden Mannschaft einen Vorteil verschaffen. Für alle Freunde des Fußballs ist es richtig, in dem Moment Kulanz zu zeigen.
Anders ausgedrückt: Wenn Leverkusen in Dortmunds Situation zurück gepfiffen worden wäre, hätte Rudi auch von einer 1000%igen Fehlentscheidung gesprochen...
Vor allem wird Dortmund dafür belohnt, dass sie nicht Jammern, Meckern und Strafen fordern... was auch eine viel zu häufige Reaktion in der Liga ist.

Das der Völler danach noch einen draufsetzt... und Zwayer an den Pranger stellt, weil der mit etwas gedroht hat, was es in der Bundesligageschichte noch nie gab. Man sollte dem Zwayer ein Denkmal bauen. Vor jedem Amateurplatz in Deutschland. Es reicht ja eine 30 cm Statue aus Pappmaschee...

Klar, in der Bundesliga ist so was noch nie passiert... also "so was" heißt natürlich, dass sich ein Trainer erst wie ein aggressives Arschloch und dann wie ein bockiges Kind aufführt... Denn wenn man den Kicker Ausführungen glauben schenkt, stellte sich die Frage, warum Roger Schmidt auf die Tribüne gehört, vorher schon nicht... Es war eher die Frage, warum er noch an der Seitenlinie stand. Und damit hat Schmidt dann auch einfach kein Recht, sich zum Opfer zu machen, dem man eine Erklärung schuldet...

Hier kommt halt das eigentlich traurige: Unsere eigentliche Nationale Fußballikone hat mal wieder nachgewiesen, dass er als Vorbild absolut unbrauchbar ist... Versteckt eure Kinder, Rudi kommt...

Ich meine, habt ihr eigentlich eine Ahnung, wie oft man sich als Breitensport-Schiedsrichter mit Trainern wie Roger Schmidt an diesem Wochenende auseinander setzen muss... Nur mal so als Argument: Als ich noch in Leipzig aktiv gespielt habe, wurden extra die Regeln geändert. Coaching Zonen eingeführt. Und die Leute, die in die Coaching Zone betreten durften, mussten auf den Spielberichtsbogen stehen. Das fand ich im ersten Moment viel zu übertrieben. Bis mir halt bewusst wurde, wie oft es Probleme mit Menschen auf der Trainerbank kam, die hinterher nichts mit den Mannschaften zu tun haben wollten.
Wenn sich jetzt mal wieder ein Kreisklasse Trainer aufführt wie Roger Schmidt... dann kann der Schiedsrichter sagen "Gehen sie jetzt in die Kabine. Oder ich breche das Spiel ab... wie der Zwayer halt." Und wenn er das wirklich durchzieht, hat er in offizielle Bestätigung "von oben", richtig gehandelt zu haben.

Stattdessen regen sich Völler und Schmidt auf, weil sie die ganz normale Kreisklasse Behandlung abbekommen haben... nachdem sie sich wie Kreisklasse Offizielle aufgeführt haben. Selbst Schuld. Ein bisschen Anstand, Würde, Perspektive und Relation... dann hätte man das Problem nicht. Allerdings rede ich gerade von Rudi Völler und Selbstreflektion...

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