Donnerstag, 18. September 2014

Die Bayern sollten sich nicht über Verletzte beschweren

sie sollten froh sein, dass sie die jetzt haben...

Und nicht im April, wenn die relevanten Spiele anstehen... und all die Spieler, die sich jetzt schon durch die Knochenmühle "Englische Wochen" gemahlen werden, ihrerseits die Beschwerden abbekommen werden...

Das BESTE was den Bayern jetzt passieren kann, sind Verletzte. Sie müssen halt nur die Ruhe bewahren und diese nicht fitten Spieler in Ruhe aufbauen... Da begeht Pep Guardiola gerade nebenbei einen schlimmen Fehler... weil er bereits nach einer Trainings-Einheit auf Arjen Robben zurückgreift... Immer und immer wieder... Und danach... fällt der dann wieder angeschlagen aus... Wenn Pep den Robben  nicht mal in Ruhe aufbaut, wird das bis zur Winterpause so weiter gehen...

Und was würde denn passieren, wenn ein Robben erst Mal 2-3 Wochen aussetzt und sich in vernünftigem Training in eine Verfassung gebracht wird... man hätte vielleicht gegen Man City zu Hause "nur" Unentschieden gespielt... Wen interessiert's?

 Guckt euch mal Robbens Karriere bei den Bayern mal an... der schleppte sich regelmäßig in der Hinrunde (gerade nach großen Turnieren) von Wehwehchen zu Verletzung und zurück... nur um dann in der Rückrunde (Winterpause und 2. Vorbereitung sei Dank) durchzustarten... die richtigen Schlüsse (gebt dem Mann einfach Zeit, dann verpasst der am Ende weniger Spiele) haben die Bayern aber daraus nicht gezogen...

Für die Bayern gibt es im Normalfall bis Anfang November keine Spiele von wirklicher Bedeutung...  Da beginnt die "Rückrunde" der Champions League Gruppenphase...
Wobei an der Stelle das schon im letzten Post angesprochene Lospech in diesem Jahr einen Ausnahmefaktor stellt... Da könnte man die Hinrunde ohne Topbesetzung wirklich nur mit 4 Punkten abschließen und dann in der Rückrunde richtig viel Druck auf sich lasten haben... Aber sie haben halt so ziemlich aus jedem Lostopf den schwersten Brocken gezogen und werden trotzdem souverän weiterkommen... nur um mal festzuhalten, wie gut die Bayern mittlerweile besetzt sind...

Genau bei dieser absurd guten Besetzung kam mir ein Gedanke: Die Bayern-Offiziellen jammern die ganze Zeit, dass ihre WM-Helden eigentlich 5-6 Wochen Urlaub brauchen... Und danach eine ordentliche Vorbereitung... Die spannende Frage ist doch aber: Warum haben sie ihren Leuten, die die WM wirklich bis zum Schluss gespielt haben, nicht genau diesen Urlaub...

Und ja, ich glaube, dass es emotional einen Unterschied macht, ob man mit Kolumbien im Viertelfinale ausgeschieden ist... oder ob man im Halbfinale traumatisierend aus seinem eigenen Stadion gejagt wurde... deswegen setze ich die Grenze bei den Halbfinale-Teilnehmern...

Rechnen wir das ganze einfach mal durch... mit 6 Wochen Urlaub und 4 Wochen Vorbereitung... Das WM Finale war am 13.7.2014... Das wäre (was für ein Zufall) an diesem Sonntag genau die 10 Wochen her... Die Bayern hätten also 3 Spieltage und das Match gegen Manchester City ohne ihre WM Superhelden absolvieren müssen...
Dafür aber mit einer Mannschaft bestehend aus... Reina (und hey, Tom Starke hätte auch gereicht...), Rafihna (klar, der war gerade auch verletzt... wäre aber auf ein Mal einer von 2 relevanten Ausfällen in der Bayern-Mannschaft... verglichen mit den 20, die man so beklagt... und für den Fall hat man ja Rode geholt), Benatia (ja, man hätte sich dann früher dafür entscheiden müssen, dass man das Geld, dass man eh ausgibt, überweist...), Badstuber (der hat bis letzter Woche noch gespielt), Juan Bernat, Alaba (hey, da hätte Pep wenigstens einen Grund gehabt, den im Mittelfeld auszuprobieren), Xabi Alonso (halt als Javi Martinez Ersatz), Ribery (wobei dessen eigene Fitness nach WM-kostender Operation das einzige echte Fragezeichen stellen würde), Shaqiri (nebenbei der einzige Viertelfinalteilnehmer in dieser Elf), Lewandowski und Pizarro.Und hinten dran hätten man einen Haufen Talente, die nach jeder Minute, die man ihnen geben kann, lechzen... Lustiger Weise ist derzeit davon auszugehen, dass diese Talente diese Minuten in den belanglosen Bundesligaspielen im März bekommen werden... warum also nicht jetzt?

Damit hätte man Gegen Wolfsburg vielleicht nur Unentschieden gespielt... und gegen Man City möglicher Weise sogar verloren... aber dann wäre man mit 2 Punkte weniger Meister und mit 3 Punkten weniger im Champions League Achtelfinale... Das würde einem alles so versauen...
Dafür würde man die Karrieren seiner Spieler mit diesem Versuch eher verlängern, als verkürzen... man hätte also sogar mehr davon.

Wobei ich ehrlicher Weise glaube, dass der wirkliche WM-Hangover erst noch kommt... klar, die Bayern sind jetzt noch nicht so gut wie letzte Saison... Aber kann das wirklich an der nach der WM mangelnden Fitness liegen? Wenn quasi alle Spieler behaupten, dass man in 2 Wochen körperlich kaum was verliert? Viel schlimmer ist doch, dass man in 2 Wochen kaum regeneriert... Und irgendwann im Oktober oder November könnte dann Kopf oder Körper einfach mal blockieren... oder noch schlimmer im März oder April...

Ich geh davon aus, dass das der nächste Schritt in der Entwicklung des Sportmanagement sein wird. Dass man den Spielern, die im Sommer wirklich lange aktiv sind, so lange Pausen zugesteht, wie man sie eben braucht... Dass man den Kader bewusst so breit aufstellt, dass man 10 Ausfälle von Spitzenspielern auf ein mal zumindest in der Liga kompensieren kann. Und dass man bewusst nach Spielern wie Lewandowski, Alaba (die einfach nur froh wären, wenigstens mal an einer Gruppenphase der Sommerturniere teilzunehmen...) fandet... also Spielern, die einerseits Weltklasse, aber andererseits im Sommer nicht (so lange) für ihre Nationalmannschaften aktiv sind... Und in den Turniersommern verzichtet man darauf, unbedingt und sofort den einen überhypten Superhelden der WM zu holen... Wenn der gut ist, kann man den sich auch 12 Monate später schnappen... und bedient sich lieber bei den daheim gebliebenen, die dafür eine ordentliche Vorbereitung mitmachen können...

Und natürlich wird das dazu führen, dass die Schere zwischen Arm und Reich weiter auseinander geht... Weil sich die Bayern halt alle 2 Jahre einen Rode, Kirchhoff, Pizarro, Petersen, Braafheid, Pranjic, Baumjohann, Borowski oder Schlaudraff von der Konkurrenz holt... obwohl man sie eigentlich nur als Sparringspartner und in den 6 Wochen nach der WM braucht... oh warte, diese Spieler holt Bayern jetzt schon... im Jahresrhythmus... da würde sich also wenig ändern, die Transfers würden nur mehr Sinn ergeben...

Das Spielerpotenzial dazu ist vorhanden... die Kohle (sei es dank Scheichen, Steuerhinterziehungen oder einfach nur seriösem Wirtschaften) auch... Aber ein Real Madrid steckt ihre Millionen derzeit lieber in James Rodriguez und Toni Kroos, die beide kaum mit ihrer neuen Mannschaft trainieren können... Und wundern sich dann, dass sie mit 3 Punkten aus 3 Spielen starten... bei genauerem Hinschauen ist das gar nicht mehr so überraschend...

Gut geführte Spitzenvereine werden solche Konstellationen auf dem Transfermarkt bedenken und ihren Spielern die nötigen Pausen geben... und sich dann in den wirklich spannenden Monaten einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil (Fitte und ausgeruhte Spieler) holen...

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