Dienstag, 4. Februar 2014

Haben wir das wirklich nötig?

Wo wir doch eh keine realistische Chance haben?

Den ganzen Winter über reisten unsere Vereinsmannschaften in der Welt umher. Abgesehen vom Hamburger SV, der mittlerweile so am Arsch ist, dass er auf die 600.000 Euro einfach nicht mehr verzichten kann... versuchte man (als Paradebeispiel sei der VfB Stuttgart genannt) neue Märkte zu erschließen. Und wurde dafür sogar von der DFL gefördert... Damit wir die Lücke zwischen uns und der Premiere League schließen können... weil es ja nichts wichtigeres gibt...

Nun startet der VfB mit 3 Niederlagen am Stück... da darf man sich schon fragen lassen, ob es nicht wichtigeres gab als in südafrikanischen Townships Autogramme zu geben... (Klar, der Spielplan... aber eine Auftaktniederlage gegen Mainz muss nicht unbedingt sein...)

Aber sein wir ganz kurz ehrlich: Die Premiere League werden wir so eh nicht einholen. Um die Premiere League (in der Breite) einzuholen, müssen wir das 50plus1 kippen und uns den Raubtierinverstoren öffnen. Punkt. Sonst haben die kleinen Vereine keine Chance mit den Gurkenteams der Premiere League auf dem Transfermarkt mitzuhalten.
Wie sonst kann sich der FC Fulham in der Winterpause mal so eben einen Stürmer für 15 Millionen leisten?  Genau: Auf der selben Basis, auf der ein VfL Wolfsburg Geld für Kevin de Bruyne ausgibt: Sie haben halt einen Investoren in der Hinterhand, der solche Beträge möglich macht.

Plus: Glaubt eigentlich irgendjemand, dass so ein Trip (oder ein 1000km Freundschaftsspiel der Bayern) wirklich was bringt? Also mehr als das deutsch-deutsche Champions League Finale vor gerade mal einem halben Jahr? Oder die Auftritte der Deutschen Nationalmannschaft in Südafrika 2010? DAS sind die Events, die das Interesse an der Bundesliga steigen. Wenn selbst die Chinesen hinter ihrer großen Firewall mitbekommen müssen, dass die besten Vereine und die besten Nationalspieler in der Bundesliga spielen... dann werden die da auch schon einschalten.

Aber zurück zur eigentlichen Frage: Haben wir das wirklich nötig?

Die großen Transfers in England diesen Winter waren Juan Mata, Nemanja Matic, Kurt Zouma, Kosta Mitroglou und Mohamed Salah. Abgesehen von Mata und Salah: Wen von den habt ihr schon mal spielen sehen? Wollen wir wirklich 45 Millionen für einen Chelsea-Reservisten ausgeben? Wenn Wolfsburg gerade feststellt, dass selbst 22 Millionen schon zu viel gewesen sein könnten? Und es kann ja nun auch nicht jedes Talent in die Bundesliga wechseln...

Dafür hätte man als Bundesliga in den Poker um Elaquim Mangala und Fernando einsteigen können... diese beiden Unbekannten hat man zusammen für 50 Millionen nicht bekommen...

Aber: Keinen dieser Namen wird die Bundesliga vermissen... Die Liga wird dadruch, dass sie an dem englischen Transfer- und Gehaltswahnsinn teilnimmt, keinen Deut besser...
Und wenn ein Spieler derzeit wirklich einen Wechsel in den englischen Tabellenkeller vorzieht, dann ist ihm halt der Gehaltscheck am wichtigsten...

Es gibt Weltweit 5 Vereine, denen man ohne schlechtes Gewissen der Bundesliga vorziehen kann: Barcelona, Real Madrid, Manchester United, Chelsea London und Juventus Turin. Mit diesen Vereinen könnte man (auch international) mehr Erfolge erzielen als mit einem Bundesligisten... Wobei, eigentlich müssten sich diese Vereine ja auch mit Bayern und Dortmund messen...
Und auch wenn es einem Lesenden weh tun wird: Selbst Schalke 04 war in den letzen 4 Jahren häufiger im Champions League Halbfinale als ein Arsenal London...

Wenn ich dann als Lewis Holtby sage, ich will unbedingt nach Tottenham, weil die Perspektive dort so viel besser ist als auf Schalke... dann lasst ihn doch ziehen... der wird schon früh genug merken, was er davon hat...
Und dass dann nach einem (eher erfolglosen Jahr) eine Rückkehr nach Schalke nicht finanzierbar ist... obwohl Schalke (und nicht Tottenham) die Champions League Millionen eingenommen hat...

Die Bundesliga sollte sich auf ihre Stärken (Geile Stadien, geile Fans, seriös geführte Vereine, püntliche Bezahlung seiner Angestellten) verlassen und nicht krampfhaft versuchen die Finanzstärke einer anderen Liga zu erreichen. Denn dass ein Spieler wegen der Kohle nach England (oder zu Paris St.Germain und dem AS Monaco), werden wir nie verhindern können... Aber Spieler mit solchen Prioritäten will man als Bundesliga vielleicht gar nicht haben...

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