Mittwoch, 12. Februar 2014

Der Logik Fehler des Robin Dutts

Die Rückrundenvorschau der Spielverlagerung brachte eine Interessante Idee in den Umlauf: Macht Robin Dutt eigentlich alles falsch, was man als Trainer falsch machen kann?

Unter Thomas Schaaf stellte Werder Bremen immer eine der besten Offensiven der Bundesliga. Selbst in der schon relativ dürftigen letzten Saison kam man immer noch auf 50 Tore. Aber natürlich war man auch immer bei den Gegentoren ganz weit vorne dabei. Letzteres wollte Robin Dutt auf jeden Fall ändern. Deswegen stellte er das Bremer System auf "Sicherheit zuerst" um. Er wollte (und das hat er die ganze Saison lang betont), erst ein Mal die Abwehr stabilisieren und sich danach dann (oder vielleicht auch erst nächste Saison) sich um die Offensive kümmern. Frei nach dem Motto: Wer hinten sicher steht, wird schon keine Probleme bekommen...

Dabei ist doch das Gegenteil wahr: Wer 50 Tore erzielt kann quasi nicht absteigen... (nur zum Nachrechnen: der 1.FC Köln ist mit 49 Toren in diesem Jahrtausend abgestiegen. Kaiserslautern erzielte im selben Jahr 47 Tore um 17. zu werden... (was war in dem Jahr eigentlich los?) Borussia Mönchengladbach brauchte mit 48 Toren die Relegation, sollte also eigentlich auch abgestiegen sein... An sonsten reicht es, wenn man an 50 Toren kratzt immer zum Klassenerhalt.

Was viel schlimmer ist: wenn man keine Tore erzielt, steigt man auf jeden Fall ab... Die schlechteste Offensive landete in diesem Jahrtausend EIN EINZIGES MAL nicht unter den letzten 3en... lustiger Weise in der Saison, in der Köln und Kaiserslautern mit zusammen 96 Toren abstieg...

Gleichzeitig konnte sich die schlechteste Defensive der Bundesliga in diesem Jahrtausend schon 4 Mal vor dem Abstieg retten. Solange man also nicht hinten absurd schlecht steht (der Wert scheint bei den 71 Toren zu liegen, die eben Köln und Kaiserslautern erzielten), ist die Abwehrarbeit also bei weitem nicht so wichtig, wie der Fakt, dass man im Schnitt mehr als ein Tor pro Spiel erzielt...

Die logische Konsequenz hat Gertjan Verbeek aus diesen Statistiken gezogen: Er schaffte die Mauertaktik ab und lässt seinen 1.FC Nürnberg selbst gegen die übermächtigen Bayern aktiv verteidigen.

Werder Bremen lässt sich dagegen zu Hause von den Bayern und Dortmund mit insgesamt 1:12 Toren aus dem Stadion schießen... Während man selber überhaupt keinen Plan mehr hat, wie man eigentlich vernünftig angreifen will... Das Ergebnis: Bremen ist die Zweitschwächste Bundesligamannschaft (ja, ich zähle Eintracht Braunschweig da jetzt nicht mehr dazu) des neuen Jahres. Und das nur, weil man im Gegensatz zum HSV schon in Braunschweig punkten durfte...
Und Stand Jetzt würde es wahrscheinlich viele neutrale Fans überraschen, wenn Nürnberg am Ende nicht vor Bremen steht...

Was lernen wir daraus? Die Verteidigung gewinnt, Titel, die Offensive verhindert den Abstieg. Eine brauchbare Offensivphilosophie zu entwickeln ist wichtiger, als erstmal hinten dicht zu machen. Und DAS kann keine schlechte Erkenntnis für die Bundesliga sein. Schlecht ist es nur für Werder, dass sie die Einzigen sind, die diese Erkenntnis ignorieren... oh, und das man nebenbei auch noch die zweitschlechteste Defensive der Bundesliga stellt... Warum steht Werder noch nicht auf dem Relegationsplatz? Und wie lange kann das noch dauern, wenn die Liga so weiter geht?

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