Dienstag, 7. Januar 2014

Ragemodus an: Und sie haben es schon wieder gemacht.

Und dieses Jahr so dermaßen dreist, dass mir nichts anderes einfällt als: DIESE VERLOGENEN ARSCHLÖCHER. So was von dreist.

Der Kicker fragte am Montag, wie man das so zum neuen Jahr so macht, was man in der Fußballwelt doch ändern sollte... Und repräsentativ für die Bayern durfte Karl-Heinz Rummenigge unwidersprochen in ein Mikrofon erbrechen, dass er gerne mal über den Rahmenterminkalender mit der Fifa sprechen würde... Schließlich sind die Spieler völlig überlastet und das liegt natürlich nur an den Freundschaftsspielen der Nationalmannschaften.

Was die Sache dieses Jahr so dreist macht: Die Bayern reisen 1000 Kilometer um ein Testspiel gegen einen sportlich unbedeutenden Gegner abzuhalten. Wenn Rummenigge sich wirklich sorgen um die Belastung seiner Spieler machen würde, würde er solche Spiele niemals ansetzen lassen. So was von dreist.

Oder er hätte eine (sicherlich auch ausreichende) B-Elf zur Klub-WM nach Marroko geschickt. Was hätte schon passieren sollen, außer dass man diesen völlig unbedeutenden Titel nicht gewinnt? Aber hey, solche Gelegenheiten kann man ja nicht auslassen, weil es ja darum geht, die Marke Bayern München zu stärken... und selber Kohle zu scheffeln.

So zu tun, als ob diese paar Freundschaftsspiele ohne jegliches Tempo Schuld an der Überlastung der Spieler sind... Dreist. Sich dann hinzustelllen und zu behaupten, dass man ja Gönnerhaft auf die Zwischenrunde in der Champions League (und damit 4 sichere Spiele) verzichtet hätte, während die Turniere ja immer größer werden und länger dauern...
Diese Drecks-Zwischenrunde, für die sich keine Sau (außer die Gelddrücker) interessiert hat... Die dem Fußball an sich eher geschadet als geholfen haben... So großzügig von ihm...

Vor allem, weil Jogi Löw ja auch eigentlich viel zu entgegenkommend und kompromissbereit ist. Löw verzichtet auf mehr Gelegenheiten als jeder andere Trainer vor ihm, um seine besten Spieler zu testen. Vor Löw waren solche Testspiele wie die gegen Dänemark mit einer reinen B-Elf unvorstellbar. Oder dass wichtige (bayrische) Führungsspieler zwischen 2 Testspielen nach Hause geschickt wurden...

Und als nächstes tut Rummenigge so, als würden die Bayern nicht von der Nationalmannschaft und ihren Erfolgen profitieren. Haben sie schon immer. Ohne die ganzen Weltmeistertitel wäre die Bundesliga nicht das, was sie heute wäre...Oder woran denkt der gemeine Fußballfan als erstes, wenn er Gerd Müller hört? Die zahllosen Bundesligatore? Oder an das Tor, das uns 1974 zum Weltmeister machten? Und Bayern erster Botschafter in Asien war ein gewisser Oliver Kahn der eine überragende WM-Endrunde auf diesem Kontinent gespielt hat.

Und dabei habe ich noch gar nicht rausgekramt, wie gut die 3,7 Milliarden Euro, die unsere Bundesregierung in die Fußball-WM 2006 gesteckt hat, der Bundesliga getan haben. Um mal eine einfache Rechnung aufzumachen: Ohne die Subvention der Fußball-WM im eigenen Land gibt es keinen Bundesliga-Boom. Ohne den Bundesliga-Boom gibt es keine die Bayern demütigendende Doppelmeisterschaft von Borussia Dortmund... und ohne die Erfolge der Borussen gäbe es die Über-Bayern in ihrer jetztigen Form laut eigener Aussage nicht... Die 2 Freundschaftsspiele im Jahr wird man dafür doch wohl ertragen können.

Aber natürlich glauben die Bayern nach wie vor, dass sie ihren gesamten Ruhm und ihr gesamtes Stadion (inklusive der Verlegung einer S-Bahn Station) ganz alleine errichtet haben... so sind sie in Bayern nun mal....

Wer aber 1000 Kilometer für ein sinnloses Testspiel reist (wenn es wenigstens gegen einen brauchbaren Gegner gehen würde... und es die einzige Möglichkeit gewesen wäre, vor der Rückrunde noch mal einen ansprechenden Test zu absolvieren)... der verliert auf Jahre das Recht sich über die Belastung der Spieler und dem Rahmenterminkalender aufzuregen...

Was mich aber eigentlich am meisten ankotzt: dass die Bayern nicht zur Selbstreflektion neigen, ist ja keine Neuigkeit. Das ist von ganz oben auch nicht ganz so einfach. Aber dass unsere angeblich so sachlichen und kritischen Medien von Kicker und Sport1 den Scheiß einfach so und unkommentiert drucken. Und ihm nicht mit der Druckausgabe des 1000 Kilometer-Freundschaftsspiel das Maul stopfen... aber diese Reise schafft es ja noch nicht mal in die Druckausgabe des Kickers... Denn dort muss man sich ja mal wieder ausgiebig darüber auslassen, wie großartig diese Bayern doch sind... Und der geistige Dünpfiff ihres Vorstands-Chefs muss deswegen natürlich auch unkommentiert abgedruckt werden...

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