Dienstag, 14. Januar 2014

Da ich sonst immer auf dem Kicker rumhacke...

wie sie das Outing von Thomas Hitzlesperger bearbeitet haben, fand ich persönlich großartig... dass ihnen ausgerechnet bei diesem Thema weider einfällt, dass sie ja eigentlich ein Fachblatt sind...

Wenn man das mit dem Quasi-Lobbyismus, den man für Riberys nicht Wahl zum Fußballers des Jahres vergleicht...

Der Kicker hat es eleganter Weise geschafft, nicht über das Thema zu berichten, es aber trotzdem abzuhandeln... Mit kurzen Kommentaren, in denen man hauptsächlich aussagt, dass es ihnen egal ist, mit wem Hitzlesperger schläft. Und das ist auch gut so... Im eigentlich relevanten Teil des Kickers kam dieses Outing überhaupt nicht vor. Und auch Online muss man da mittlerweile nach suchen...

Gleichzeitig wurde das Thema nicht tot geschwiegen. Man stellte sogar das gesamte Leser-Forum zur Verfügung, um positive wie negitve Meinungen über die Berichterstattung vorzustellen. Und damit verdeutlichten sie, ohne sich selber großartig zum Thema zu äußern, wie sehr dieses Thema Fußball Deutschland doch beschäftigt.

So entzieht man sich geschickt dem Hype, ohne das Outing totzuschweigen. Das einzige, was fehlte, war der Abdruck eine ungefilterten Homophoben Meinung, die garantiert unter den Millionen Fußballfans in Deutschland noch viel zu oft vorkommt... Und ganz ehrlich: Wenn sich demnächst der Leitspruch "Erster Schwuler Fußballmeister Thomas Hitzlesperger" durchsetzt, wird das nicht von allen als Kompliment gemeint sein...

Wo wir dann doch schon beim Thema sind: Warum ist das eigentlich bei den Männern so ein großes Thema, während es kaum jemand schockierend findet, dass mehrere unsere Nationalspielerin lesbisch sind? Zunächst mal hat es ganz sicher was damit zu tun, dass sich allgemein niemand für Frauenfußball interessiert... aber selbst sonst... Bei den letzten Olympischen Spielen in London gab es 23 offen homosexuelle Athleten... davon waren 3 Männer... Das kann dann kein Zufall mehr sein...

Und da muss man nicht drüber philosophieren, ob Lesbern eher "maskulin" und deswegen im Sport angesehener sind als die verweichlichten Schwuchtel oder nicht... Das sind eh nur Stereotypen, die uns von anderen eingeprügelt wurden...

Die einfach Wahrheit lautet doch: Wir leben in einer von Männern dominierten Gesellschaft... Und wenn uns der Gedanke kommt, dass unsere Nationalspielerinnen in ihren Kabinen Orgien feiern könnten, denken wir nicht "Igitt, die sind lesbisch"... sondern "Geil" und "Hey, braucht ihr vielleicht noch ein bischen Hilfe?" Während bei einer rein männlichen Dusche niemand auf die Idee kommen würde, eine Kamera aufzustellen... es sei denn derjenige ist schwul...

Lesbisch zu sein ist halt eher akzeptiert, weil jeder Mann doch still und heimlich davon träumt, mal mit 2 Lesben rumzumachen... mit einem Schwulen dagegen nie...

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