Dienstag, 29. Oktober 2013

Vielen Dank für den Vorteil, Schiri...

Am Sonntag wurde zur Abwechslung mal eine andere beschissene Regelauslegung vorgeführt. Und man konnte Live miterleben, wie aus einem Vorteil eine heftige Niederlage wurde.

In der Sonntags-Partie zwischen Borussia Mönchengladbach und Eintracht Frankfurt erzielte Stefan Aigner nach 15 Minuten das zwischenzeitliche 1:1. An dem Tor gab es eigentlich relativ wenig zu rütteln... außer dass es aus einer Vorteilssituation entsprang. Schließlich foult Marc-Andre ter Stegen dirket vor dem Abschluss Vaclav Kadlec elfmeterreif.

Normaler Weise würde man das Tor ja allen anderen Ergebnissen vorziehen... und deswegen hat sich halt keiner beschwert... aber was wäre denn passiert, wenn der Schiedsrichter abgepfiffen hätte? Natürlich hätten die Frankfurter erstmal protestiert... und die Gladbacher auch... aber dann wäre den Frankfurtern aufgefallen, dass ter Stegen für das verhindern einer klaren Torchance Rot sieht... dass Lucien Favre auch noch einen seiner 3 Wechsel nutzen muss, wenn er nicht irgendeinen Feldspieler ins Tor stellen wollen... Und die Frankfurter kriegen einen Freiversuch aus 11 Metern... auf ein Mal klingt das Tor doch wie eine bescheidene Belohnung für den Vorteil im Strafraum. Denn selbst wenn die Frankfurter gegen den komplett kalten Torwart den Elfmeter verschießen sollte... 4:1 werden sie das Spiel gegen die Gladbacher trotzdem kaum verlieren.

Und da fällt einem halt wieder auf, wie absurd die Doppelbestrafung ist (also Elfmeter und Platzverweis) ist. Wenn man als Verein eigentlich lieber auf den Vorteil und das sicher erzielte Tor (also dem Ziel des Spiels) verzichten sollte, weil einem der Rest mehr bringt. Und Tore sind eigentlich so selten, dass man unter keinen Umständen lieber auf sie verzichten sollte... Deswegen soll ja auch die Torlinientechnologie eingeführt werden. Schließlich ist Fußball wahrscheinlich der Sport, in dem die wenigsten Tore (oder Punkte, oder nennt es wie ihr wollt) erzielt werden. Oder fällt euch sonst eine Sportart ein, die nach 90 Minuten 0:0 endet?

Wir wissen alle, dass die Doppelbestrafung sinnlos ist. Und dass das ein verdammt einfacher Ansatz wäre um das Spiel fairer zu machen. In dem man bei der Verhinderung einer Klaren Torchance den Passus hinzufügt, dass durch das Verursachen eines Elfmeters keine klare Torchance verhindert, sondern eine neue geschaffen wird. Alle sind sich dessen bewusst... alle? Nun ja fast alle. Nur die paar grauen Männer die die Regeln machen nicht... Die haben in diesem Sommer noch mal das Gegenteil entschieden und den Schiedsrichtern jeglichen Spielraum genommen... Leider tanzen wir alle nach deren Pfeifen, auch wenn wir wissen, dass es total sinnlos ist.

Und rechnet mal kurz nach, wie oft in der Saison es Elfmeter und Platzverweis gibt... Und wie einfach man das ändern könnte... Aber stattdessen diskutieren wir über teure Technologie, die nebenbei dazu führt, dass die Bundesligisten ab 2015 anderen Fußball spielen als die 3.Ligisten... und warum? Weil zum ersten Mal seit 1994 ein Phantomtor erzielt wurde... wegen einer absoluten Ausnahmesituation (die aber halt 2010 zum ersten Mal seit 40 Jahren wieder bei einem WM Spielauftrat...)
Dass die entscheidende Frage Tor oder nicht Tor natürlich jetzt gleich 2 Mal die Hoffenheimer getroffen hat... ist für sie bitter. Trotzdem gibt es eigentlich andere Probleme im Fußball, die dringender bereinigt werden müssten...
Und jetzt habe ich doch wieder über das Phantomtor und die Torlinientechnologie diskutiert, was ich diese Woche unbedingt vermeiden wollte...

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