Dienstag, 27. August 2013

Die Sache mit dem Handspiel und den Elfmetern...

Schließlich redet gerade jeder drüber... oder um Marc-Andre ter Stegen zu zitieren: "Irgendwann kommen wir dahin, dass der Gegner einen versucht aus einem Meter an die Hand zu schießen!" Irgendwann? Wie naiv. In jedem Bundesligaspiel wird mindestens ein Handelfmeter gefordert. Meistens weil jemand aus kürzester Distanz angeschossen wird. Und die Forderungen sind teilweise so absurd, dass die Szenen es nicht mal ins Sportstudio schaffen. Wir sind schon längst an dem Punkt angekommen, wo jeder versucht die Hände des Gegners anzuschießen. Ist ja auch nicht verkehrt, wenn man Regeln, die beschissen sind, ausnutzt... wird beim Passiven Abseits genau so gemacht...

Wirklich krass finde ich es nebenbei, dass DER Schiedsrichter Dr. Felix Brych wegen dieser einen Szene vom Kicker sofort die Note 5 bekommt... wegen einer beschissenen, aber vorgegeben Regel... und um mal was ganz neues zu sagen: Abzupfeifen war de facto zumindest nicht verkehrt.

Aber bevor wir weiter im Trüben fischen, kann man sich das ganze ja nochmal angucken...

Alle Gegenargumente lassen sich einfach entkräften. Das fängt damit an, dass manche behaupten, Juan Arango muss seine Hand da oben haben, wenn er hochspringt...Aber Ömer Toprak springt noch ein ganzes Ende höher ohne mit den Händen in der Luft zu wedeln... das geht also. Und Arango vergrößert ganz klar seine Körperfläche.

Noch viel schlimmer: es ist davon auszugehen, dass Arango eine einstudierte Eckenvariante mit seinem Handspiel unterbricht. Die Ecke kommt auf den 2. Pfosten von wo aus Toprak den Ball wieder in Richtung 5er köpfen will.  Das ist schließlich nicht Schalke oder Hamburg, wo es absurd wäre der Mannschaft bei so einer Ecke Absicht zu unterstellen... Mit seinem Handspiel unterbindet Arango also eine Torchance. Kein Glasklare, deswegen wäre es unangebracht nach Rot zu schreien, aber immer noch eine Torchance. Und zu behaupten, ein Schiedsrichter entwerte seine "starke Leistung" mit diesem einen Pfiff ist einfach unsachlich... vor allem, wenn die Vorgaben nach denen er pfeift noch nicht mal von ihm kommt.

Ist es trotzdem zu hart, für solche Aktionen Elfmeter zu geben? Bestimmt. Aber irgendwie unterbinden muss man das ja trotzdem. Und der Fakt, dass ein Elfmeter eine viel zu harte Strafe wäre, führt ja auch dazu, dass Schiedsrichter ähnliche Szenen unerschiedlich bewerten. Deren Gedanke ist wahrscheinlich meistens: Dass ist jetzt eigentlich Elfmeter... aber dafür kannst du doch keinen Elfer geben...

Die Lösung für dieses Problem wäre denkbar einfach: Man behandelt ein Unabsichtliches Handspiel, mit vergrößerter Körperfläche und allem drum und dran, einfach wie gefährliches Spiel. Also nicht das gefährliche Spiel von Szabolc Huszti am Wochenende... Das, bei dem man den Gegner nicht im Gesicht trifft. Oder wie einen Rückpass, der mit der Hand aufgenommen wird... Was gibt es darauf? Genau: Indirekten Freistoß.
 Wenn man allerdings seinen inneren Suarez freien Lauf lässt (was man nie machen sollte) und mit einem  absichtlichen Handspiel ein klares Tor verhindert, gibt es weiterhin Elfmeter (und Rot).

Die angreifende Mannschaft kriegt seine Halbchance wieder, der die Regeln übertretende Spieler wird angemessen bestraft und den Schiedsrichtern wird verdammt viel Druck abgenommen... Würde das zu verdammt vielen indirekten Freistößen im Strafraum führen? Garantiert. Aber wann hat so eine Aktion das letzte Mal eine Meisterschaft entschieden? Und vielleicht würde das dazu führen, dass sich Fußballmannschaften bessere Varianten für solche Standarts einübt... als den Ball einfach nur mit voller Wucht in die Mauer zu hauen...

Fakt ist: die derzeitig Regelauslegung geht mal gar nicht. Und wenn die so weiter geht, werden wir an jedem Spieltag mindestens einen Handelfmeter sehen. Und die Ewigen Debatten werden auch nicht verstummen... dass kann nicht im Sinne des Spiels sein.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen