Dienstag, 18. Juni 2013

Worsties: Die Jahrhundertkrise von Schalke 04

So muss man sie ja wohl nennen... und sie war das Highlight der Hinrunde. Und das obwohl die üblichen verdächtigen aus Schalke lange Zeit jeglichen Fettnäpfchen geschickt ausweichen konnten...

Nur so zum nachrechnen: Am 8. Spieltag schlug man den großen Erzrivalen... IN DORTMUND! Eine Woche später patzten die Bayern gegen LeverkusenFrankfurt ließ endlich Federn in Stuttgart... und Schalke war nur noch 4 Punkte hinter den Bayern. Und 5 vor Dortmund. Man war quasi Bayern-Jäger Nummer Eins, Zwei und Drei. Optimisten planten schon mal die Absperrungen in der Stadt für die spätere Meisterfeier. Und da am Mittwoch dazwischen auch noch Arsenal London (nebenbei die letzte Mannschaft, die Jupp Heynckes in einem Pflichtspiel besiegen konnte) geschlagen hat... waren die Tickets nach Wembley auch schon gebucht...

Und dann? Gewann man bis zur Winterpause nur nur noch ein Spiel. Jermaine Jones flog zum 5. Mal in seiner Schalker Karriere vom Platz. Der Rückstand auf die Bayern vergrößerte sich bis zur Winterpause auf 17 Punkte. Ja, Schalke schaffte es in 8 Spielen 13 Punkte zwischen sich und die Bayern zu bringen...

Der Jahrhunderttrainer Huub Stevens? Machte, was er halt schon immer gemacht hat: Knurren und mauern. Wenn es einen Ort auf der Welt gibt, wo der Knurrer aus Kerkrade die Menschen mit seiner ursprünglichen Art noch überraschen konnte... dann war das Gelsenkirchen.

Huub Stevens vermisste die Qualität in der Breite. Stammspielern konnte man keine Pausen gönnen... Verletzungen und Sperren waren nicht zu kompensieren.
Clemens Tönnies sprach derweil von einen ominösen Schalter, den irgendjemand umgelegt haben soll. Er verwies auf Chinedu Obasi, Tranquillo Barnetta und ähnliche Fehleinkäufe als Qualität. Und sobald man diesen ominösen Schalterumleger gefunden hat, wird man ihn auch entlassen. Bis dahin muss der Trainer seinen Kopf hin halten. Und nur so nebenbei: JEDER Schalker Trainer, der mit seiner Mannschaft das Achtelfinale der Champions League erreichen konnte, musste vor Saisonende gehen... auch eine Statistik für die Götter.

Die Rückrunde unter Jens Keller sollte beweisen, dass Huub Stevens mehr Ahnung vom Fussball hat, als Clemens Tönnies. Aber da Keller zu seinem Debüt gegen Mainz 05 aus dem DFB Pokal ausschied und man sein Heimspiel gegen Galatasaray Istanbul in den Sand setzte... fiel die mangelnde Qualität in die Breite nicht mehr so auf...Und Anstelle von kompetenten und/oder finanzstarken Konkurrenten im Rennen um Platz 4 musste man sich nur gegen Eintracht Frankfurt in Rückrundenform und dem SC Freiburg durchsetzen... das schaffte man auch... dank eines kuriosen Eigentors der Freiburger...

Jetzt muss Jens Keller nur noch die Qualifikation fürs Achtelfinale der Champions League verhindern... und schon kann er seine eigene Dynastie aufbauen...

Aber nur mal so als Beispiel, dass man mit einer Ikone auch anders umgehen könnte: Dieter Hecking durfte als nicht mal Ikone mit Nürnberg 4 Spiele in Folge verlieren, ohne dass er zur Debatte stehen würde. Jürgen Klopp hat mal 9 Spiele in Folge nicht gewonnen... ALS DORTMUND TRAINER... Alles Serien, die man als Schalker Trainer garantiert nicht überleben würde. Und der "nicht mal Jahrhunderttrainer" Thomas Schaaf musste in Bremen 2 1/2 Jahre die Erwartungen unterbieten, bis sich die ersten getraut haben über einen Trainerwechsel nachzudenken...

Aber auf Schalke ist man nach einer logisch zur erklärenden Ergebnisdelle über 8 Spiele (und nebenbei nur 2 Niederlagen in Folge) Weg vom Fenster. Trotz aller Verdienste im Verein. Und jetzt soll noch mal jemand kommen und behaupten: Schalke ist gar kein Scheiß-Verein...

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