Donnerstag, 16. Mai 2013

Anscheinend können sich Dinge sogar in Bremen verdammt schnell ändern

So schnell, dass eine Institution wie Thomas Schaaf nicht mal ein Abschiedsspiel bekommt. Wobei das natürlich auch nur der Konsequenz entspricht, die man von einem Kauz wie Schaaf erwartet hat. Der Mann braucht kein Gnadenbrot. Und wahrscheinlich hat er es am Ende sogar eingesehen.

Das wirklich faszinierende: vor gerade mal 6 Monaten galt Schaaf als der stärkste Trainer der Bundesliga. Nach dem Abgang von Klaus Allofs durfte er sich seinen eigenen Vorgesetzten mehr oder weniger aussuchen. Jetzt wurde er von genau diesem Vorgesetzten mehr oder weniger entlassen. Da hat wohl jemand eine schlechte Wahl getroffen...

Wobei der allgemeine Werteverfall von Schaaf schon krass ist. Vor 3 oder 4 Jahren konnte man einen Schaaf einfach nicht entlassen. Allein schon, weil dann einer der besten und begehrtesten Trainer der Bundesliga arbeitslos geworden wäre. Arbeitslos bedeutet hier: für die gesammelte Konkurrenz verfügbar. Und das war eine Zeit, wo er bei jedem Verein bei jeder Krise als erster Name ins Gespräch gebracht worden wäre. Und wo er sich aussuchen konnte, ob er sich Schalke antun oder doch lieber auf das Angebot der Bayern warten will... Und wer damals schon über 10 Jahre mit relativ geringen Mitteln verdammt viel Erfolg hatte, hat sich solche Entscheidungen auch verdient...

Heutzutage? Wurde er halt von der neuen UND der alten Generation überrundet. Der nächste Nationaltrainer, was durchaus auch eine Option gewesen wäre, wird wohl, da lehne ich mich mal aus dem Fenster, Jupp Heynckes. (Hey, fällt euch ein besserer Grund ein, warum der nicht sein Karriereende bekannt gibt? Alles andere hat er doch schon Mal gemacht...)

Wer der nächste Bayern-Trainer wird, dürften in 3 oder 4 Jahren Thomas Tuchel, Dieter Hecking und Jürgen Klopp untereinander auswürfeln.
Und Thomas Schaaf? Gut, Schalke ist bekannt für bescheuerte Entscheidungen... aber er hat halt eine Bremer und keine Schalker Vergangenheit. Aber er steht wahrscheinlich vor der wichtigen Frage: Will ich mir den Job des Feuerwehrmanns wirklich antun? Woanders als bei Werder Bremen?

Denn jetzt wird ihm überall eine doppelte Skepsis entgegengebracht werden: 1. Kann er überhaupt woanders als in Bremen erfolgreich funktionieren? Oder braucht er sein gewohntes Umfeld. Diese Frage hätte sich nach 40 Jahren eh gestellt.
2. Ist er überhaupt noch so gut, dass er überhaupt noch Mal erfolgreich funktionieren kann?

Dafür wird er sein Spielsystem überarbeiten müssen. Aber das einzige, was bei Thomas Schaaf sicher ist: die Zeit dazu wird er sich jetzt erst Mal nehmen.

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