Dienstag, 31. Juli 2012

Saisonvorschau: SpVgg Greuther Fürth

Ausgangslage: Was lange währt, wird endlich Bundesligist. Gefühlte 10 Jahre in Folge wurde Fürth gefühlt 4. der 2. Liga. Sie hatten quasi das Dauerabo auf die knapp verpassten Aufstiege. Was für die Fürther nur bedingt ein Problem darstellte, da sie nie Kopf und Kragen riskierten um Aufsteigen zu müssen... im Gegenteil, wahrscheinlich hat eine komplette Fürther Elf in den Jahren den Aufstieg in die Bundesliga geschafft... aber halt in dem sie zu verschiedensten Bundesligisten gingen. Und für den dringend nötigen Ersatz gaben sie halt nie so viel Geld aus, wie die Konkurenz, die die 2. Liga nur als Durchgangsstation auf den Weg ins Nirgendwo betrachteten. Mit dieser Strategie wurden sie 3. der Ewigen Tabelle der 2. Bundesliga. Und jetzt dürfen sie sich endlich auf mindestens ein Jahr Bundesliga freuen.

Wer soll's richten? Tobias Mikkelsen... zumindest hat der auf die Champions League verzichtet um den Abstiegskampf hautnah zu erleben. Und nur um zu beweisen, wie groß das Vertrauen in die Fürther ist... gilt der Vertrag auch für die 2. Liga. An sonsten gilt auch hier das Standartprogramm: wer mir aus dem Stehgreif 4 Fürther Starter nennen kann... braucht dringend ein neues Hobby... Aber jetzt ist es müßig zu behaupten, dass man mit so einem Kader nicht die Bundesliga halten kann... denn dann hätten wir jede Saison 4 sichere Absteiger...

An wem wird's scheitern? Olivier Occean? Wenn der seinen dritten Aufstieg in 3 Jahren packt... werden sie sich in Fürth über die 1,3 Millionen noch richtig ärgern... denn seine Tore wird er für Eintracht Frankfurt erzielen...
Das übrig gebliebene Team... ist halt eine dieser Mannschaften, die über ihre Geschlossenheit die mangelnde Individuelle Klasse ausgleichen müssen...

LeischtungschträgerGerald Asamoah ist zurück. Und allein dadurch wird quasi jedes Fürther Spiel zu einem Derby. Kaum einen Spieler dürften sie in Dortmund, Hamburg und demnächst Nürnberg gemeinsam so abgrundtief hassen wie Asamoah.

Best Case Szenario: Wie heißt es so schön: Aufsteigen ist am Ende das schwierigste. Wenn man das erstmal geschafft hat, ist der Rest ganz einfach. Und die Fürther spielen einfach so weiter wie bisher... nur die Betrachtungsweise ist eine andere... schließlich bedeuten 5 Vierte Plätze in der Bundesliga zunächste mal ein paar Champions League Teilnahmen... bis die miserablen Europapokalergebnisse der Dortmunder und Fürther dann dazu führen, dass Deutschland nur noch 3 Champions League Startplätze bekommt... Über einen 4. Platz ärgern ist aber erst 2017 wieder angesagt...

Worst Case Szenario: Es ist angerichtet. Endlich Bundesliga. Und zum Heimauftakt kommen direkt die großen Bayern. Die meisten Vereine würden da Angst bekommen, die Fürther denken sich einfach nur: GEIL GEIL GEIL!!!
Bis der Gegner dann ins Stadion einläuft... seit wann spielen die Bayern denn in Blau-Weiß? Und haben Spieler, die auf den Namen Lauth hören... Nach 15 äußerst bescheidenen Mintuen vom Gegner kommt auf einmal Frank Elstner aufs Feld gelaufen und fragt: "Ihr dachtet, ihr seid wirklich aufgestiegen? Ha Ha!!! Verstehen sie Spaß?" Es sind die letzten Lebenszeichen von Frank Elstner

Montag, 30. Juli 2012

Saisonvorschau: Fortuna Düsseldorf

was? jetzt schon? Heißt das, es geht bald los? Leider nicht wirklich... aber als Freizeit-Zyniker sollte man besser jetzt schon anfangen... schließlich sind 18 Teams verdammt viel... also ohne weiter Vorrede:

Ausgangslage: Zuletzt durfte Fortuna Düsseldorf nachweisen, dass sie besser sind als Hertha BSC Berlin. Das ist selbst ihren Fans beeindruckend gelungen.

Aber als Relegationsfeind muss ich da ja schon fast "Danke" sagen... ein eindeutiges Argument gegen die Durchführung der Relegation... und es ist nicht mal jemand dabei gestorben... andererseits muss es wohl erst Tote bei solchen Aktionen geben, bevor die DFL auf die paar Millionen verzichtet...

Aber zurück zum Bundesligisten: seit dem haben sie "Wen?" "Hmm ja wirklich?" "Den gibt's noch?" und Axel Bellinghausen verpflichtet. Und dabei wahnsinnige 1,1 Millionen in die Hand genommen... Anders ausgedrückt: wenn Bellinghausen dein bester Neuzugang ist... steckst du in richtig großen Problemen.

Wer soll es richten? Andreas Lambertz: Schließlich steht er wie kein Zweiter für diese Fortuna-Mannschaft: Eigentlich hat er nichts in der Bundesliga verloren. Und es ist ein Wunder, dass er es bis hier hin geschafft hat... Aber genau dasselbe haben sie vor einigen Jahren über den Zweitligaspieler Lambertz gesagt... aber der hat sich da reingebissen und durchgesetzt... genau so wie seine Fortuna. Und 4 Aufstiege von der Oberliga bis in die Bundesliga mit einem Verein sollten einem Spieler höher angerechnet werden, als 7 Meisterschaften mit dem FC Bayern... nur so nebenbei... 

An wen wird es scheitern? Es kann gar nicht scheitern. Ernsthaft: Düsseldorf stand vor dem Sprung in die Bedeutungslosigkeit... und jetzt sind sie zurück in der höchsten Liga. Sie müssten schon Tasmania Berlin gefährden um diese Saison wirklich als Endtäuschung zu betrachten...
Und dazu kommt: Machen wir uns nichts vor, der Tabellenkeller ist extrem schwach geworden. Sonst könnte sich eine Mannschaft mit 13 Punkten aus der Hinrunde nicht sicher und vorzeitig den Klassenerhalt sichernAugsburg, Freiburg und Düsseldorf werden sich vom Start weg ein Schneckenrennen um den Relegationplatz sichern. Mainz, Frankfurt und Nürnberg sind nur eine richtige Dummheit vom Abstiegskampf entfernt... und dazu kommt dannoch die eine an sich (oder angeblich) gute Mannschaft, die völlig überraschend unten reinrutscht (hust,Hamburg,hust). Sprich: Es wird 6 Mannschaften geben, die kaum in der Lage sind sich entscheident von Düsseldorf abzusetzen. Und damit werden sie bis kurz vor Schluß vom Klassenerhalt träumen dürfen...

LeischtungschträgscherNobert Meier: Ja, es ist unfair... und ja er hat lange genug dafür gebüßt... Aber trotzdem wird es die Szene sein, die Meier auf Ewigkeiten nachhängen wird:

An sonsten finde ich es irgendwie passend, dass (nach 8 Jahren)  Norbert Meier wieder dort angekommen ist, wo er hingehört (und Trainer eines sicheren Absteigers klingt doch angemessen), während der stets überschätzte und sie nie wirklich durchsetzende Streit mittlerweile in der dritten Liga angekommen ist... 
Und den Rest... ja... sobald ich die Kenne, kann ich euch sagen, wer von denen Leischtung bringt...

Best Case Szenario: Norbert Meier hat die Bundesliga während seiner Abwesenheit genaustens studiert. Und weiß, wie man diese Liga angehen muss. Er entscheidet sich für die "Lasst sie doch denken, wir hätten nichts drauf" Taktik, die Augsburg letzte Saison so perfektioniert hat: Nach 6 Spielen denkt man zum ersten Mal so zarghaft an Widerstand. Nach 9 Spielen holt man den ersten Dreier. Eine Niederlage gegen die Bayern lässt einen daran glauben, endlich in der Liga angekommen zu sein... Und am Ende feiert man den Klassenerhalt und keiner weiß so recht, wie das passieren konnte...

Worst Case Szenario: Norbert Meier hält nichts von Zurückhaltung. Seine Düsseldorfer sollen gleich von anfang an klar machen, dass sie in der Bundesliga mithalten können... und Augsburg ist da doch genau der richtige Gegner. Nach einem 4:0 Auswärtssieg grüßt man auf einmal als Tabellenführer... Nur um dann den Rest der Saison richtig ernst genommen zu werden... am Ende steht Augsburg vor Düsseldorf und keiner weiß so recht, wie das passieren konnte...

Freitag, 27. Juli 2012

Die Olympischen Spiele beginnen endlich

oder haben schon begonnen... Zumindest das Fußballturnier ist schon mit der ersten Sensation unterwegs: Spanien verliert gegen Japan.
Aber hey, dies dürfte das beste Olympische Fußballturnier seit 1928 werden... Schließlich wird es das erste große Turnier für Ryan Giggs, der sonst wirklich schon alles (außer den Cup der Verlierer) gewonnen hat... Und allein dafür lohnt es sich doch schon einzuschalten...

Nur bei Olympia versucht man Nordkorea als Südkorea zu verkaufen... Und ja, das ist eine der wenigen Aktionen bei dieser Olympiade, an der es deutlich wird, dass es eigentlich eine Amateurveranstaltung ist...
Die teuersten dieser Amateure verdienen nebenbei 18 Millionen Dollar... im Jahr... aber in diesen 2 Wochen gibt es nichts außer Ruhm und Ehre... und 200.000 Euro Prämie vom DOSB...

Aber es gibt so viele Dinge, die nur Olympia hervorbringen kann... den ersten sympathischen Deutsch-Österreicher seit Adolf Hitler zum Beispiel. Hey, kritisiert nicht mich dafür, ich habe mir die Story von dem Gewichtheber, der aus bürokratischen Gründen den Verband wechselt und danach die Goldmedaille holt um sympathisch zu werden, nicht ausgedacht.

Wenn ihr denkt, unsere kritischen Medien würden bei einem Fußballturnier freidrehen... dann wartet mal die nächsten 2 Wochen ab. Ihr werdet überrascht sein, wieviele ach so sympathische Deutsche Olympiasieger es geben kann. Und im Gegensatz dazu wird es nicht ein Mal heißen: ja, der Typ ist ein großartiger Sportler... aber an sonsten ein arrogantes Arschloch. Nein, wer für so ein schönes Land Gold holt... (oder die Fahne trägt...) muss einfach sympathisch sein.

Und nur so nebenbei: unser Turnerteam wird von Oksana Chusovitina angeführt. Und diese so sympathische Frau nimmt bereits an ihren 4 Olympischen Spielen teil... und noch viel besser: bei ihrer ersten Goldmedaille war sie noch unsympathisch. Da startete sie nämlich noch für den Klassenfeind aus Russland.

Auch sonst gibt es jede Menge zu sehen... vor allen für allgemein sportbegeisterte Menschen wie mich... Dressurreiten zum Beispiel. Und wer jetzt behauptet, Reiten sei ja gar kein richtiger Sport... natürlich ist es das. Die Dopen dort sogar...
A propos Doping... wer auf saubere Spiele hofft... Sollte sich die Computer-Version legal im Laden kaufen... Die ersten 20 positiven Dopingproben gab es schon vor der Eröffnungsfeier...


Eigentlich heißt das olympische Motto ja: Dabei sein ist alles... und als Schwimmer: hauptsache man säuft unterwegs nicht ab. klingt jetzt erstmal unwahrscheinlich... aber andererseits kann quasi jeder Landesverband seine besten Schwimmer zu Olympia schicken. Und wenn der Nationale Rekord in Äquatorial Guinea für 100 Meter Freistil bei 1:53 liegt... kann man unter den richtigen Umständen sogar seinen Vorlauf gewinnen...

Mittwoch, 25. Juli 2012

Das neue Niveau der Scheinheiligkeit

Karl Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß sind immer die ersten, die Nationalmannschaftstermine kritisieren... Die sind ihnen entweder zu früh in der Saison... oder aber zu spät. Einen günstigen Zeitpunkt für Testspiele scheint es nicht zu geben. Es wird sich jetzt schon gefragt, ob Bastian Schweinsteiger und Phillip Lahm den ersten Test vor dem Bundesligaauftakt gegen Argentinien nicht besser auslassen sollten... schließlich müssen die beiden irgendwann fit werden... und sich auch mal mit der Mannschaft einspielen...

Beides versucht der FC Bayern gerade... in Peking. Und nein, sie sind dort nicht hingeflogen, weil es so hochkarätige Testspielgegner gibt... oder um Mal nachzufragen, wie es in China jetzt eigentlich mit den Menschenrechten steht... sondern weil die Sponsoren mittlerweile vorgeben, wo sich der Rekordmeister vorbereitet.

Lahm und Schweini lassen diesen Termin schon mal vorsorglich sausen... und trainieren somit ganze 3 Wochen vor dem Saisonstart zum ersten Mal mit der Mannschaft... Aber wenn der FC Bayern seinen Standart-nach-Turnieren-Stotterstart hinlegt... wird natürlich nicht die Asienreise, sondern das große Turnier im Sommer Schuld sein...

Und wenn unsere Nationalmannschaft nächsten Sommer (da sie ja nicht am Confed-Cup teilnehmen dürfen) eine eigene Fernreise plant... wird Hoeneß der erste sein, der den Sinn hinterfragt... und der Nationalmannschaft vorwerfen, dass es ja nur ums Geld scheffeln geht... Und das ist ja nun etwas, dass mal so gar nicht geht...

Dienstag, 24. Juli 2012

NEEEEEEIIIIIIINNNN!!!!!



Waldis Club wird eingestellt... mit sofortiger Wirkung... sagte ich schon

und zu verdanken haben wir das: Steffen Simon. Ja, wirklich.... wer hätte gedacht, dass ich Steffen Simon mal loben müsste, aber das hat er gut hinbekommen: Er habe schlicht und einfach vergessen, Waldis Club mit all seinen Gästen während des Halbfinales angemessen anzukündigen. Yapp... laut Waldemar Hartmann gibt es während eines Deutschland-Halbfinales nichts wichtigeres, als ihn anzukündigen... Dabei hatte er doch Spitzengäst eingeladen... Und Matze Knop als Kultkaiser.

Nun habe ich nur 5 Minuten von diesem Kulturgut gesehen... und in denen war Raimund Callmund zu Gast... und ihr glaubt gar nicht, wie viele Fetten-Witze man in 5 Minuten kriegt... Yapp, das ist das Niveau der Öffentlich Rechtlichen... zugegeben... immernoch besser als das Nachtreten des ZDFs im Jahre 2006 (Gott, war das damals finster)... aber das ZDF war wenigstens so clever, dass nach 2 großen Turnieren wieder einzustellen und auf 2 Fast 2 Furious umzusteigen...  ARD verpflichtete dagegen den Mitschuldigen Matze Knop

Aber ganz ehrlich... jede Sendung, die jeden Abend auf Matze Knop setzt... und 2 Mal Stefan Kretschmar einladen muss... der Fußballtechnisch nun mal Null Relevanz hat... Irgendwie habe ich das Gefühl, dass das ZDF Unterhaltungsprogramm mehr mit Bällen zu tun hatte, als dass der ARD... das mag an Eva Mendez gelegen haben...
Die spannenste Frage bleibt aber: Was macht Matze Knop jetzt... der lebt doch davon bei solchen Aktion düstere Legenden zu imitieren...

Und um die spannende Frage zu beantworten: Wer waren denn überhaupt die 3 Millionen, die Waldis Club gesehen haben? Nun ja, genau die "Fans" die Miroslav Klose in dem Italien-Spiel wesentlich besser gesehen haben als Mario Gomez... Und die werden dann auch am nächsten Tag geglaubt haben, dass die Nationalhymne mitgrölen wirklich geholfen hätte... und dass unsere Spieler im Lager viel zu sehr verwöhnt wurden... Aber hey, diese 3 Millionen Menschen haben doch zumindest alle 2 Jahre mal auch ihre eigene Comedyserie verdient... und da war Waldis Club doch echt angemessen...

Montag, 23. Juli 2012

Und er hat es doch wieder getan

Bisher ist es beim Chef-Einkäufer der Bundesliga Felix Magath relativ ruhig geblieben. Natürlich kann man sich fragen, ob es wirklich nötig war 9 Millionen für Bas Dost auszugeben, nachdem man doch schon im letzten Winter die Offensive ordentlich aufgerüstet hatte... aber andererseits braucht man ja schon einen Mario Mandzukic Ersatz.

Aber jetzt kam es doch noch zu einem richtigen Magath Transfer... wo er einfach mal wieder ein Haufen Geld auf einen eher wackligen Spieler setzt. 5 Millionen Ablöse zahlt er wohl für Naldo. Dazu kommen laut Kicker 17 Millionen Gehalt. Natürlich klingt das erstmal gar nicht so verkehrt... schließlich war Naldo in den letzten 7 Jahren der einzige brauchbare (Innen)Verteidiger bei Werder Bremen (Ja, ich weiß auch, dass die Per Mertesacker in ihren Reihen hatten, aber habt ihr den mal in dem einen Jahr ohne Naldo spielen sehen? Genau... furchtbar...)

Aber... ein kleines bis mittelschweres Aber: Seine letzte vollständige Vorbereitung absolvierte Naldo... gefühlt 2006. 2011 setzte er komplett aus, aber letzte Saison kam er immerhin auf 18 Bundesligaeinsätze. Vor allen Dingen war er immer dann, wenn es ans quälen und ans schleifen ging, verletzt. Mich würde es nicht überraschen, wenn er sich, jetzt wo der Transfer durch ist, nach dem ersten Magath-Training erstmal für einen Monat krank schreiben lässt...

Bei Naldos Krankenakte (und durchgefallenen Medizincheck... ja, es gibt wirklich und offiziell bedenken, dass der jemals wieder konstant Leistung bringen kann) erscheint ein Gesamtpaket von 22 Millionen auf einmal verdammt viel Geld... Aber so ist das halt, wenn Magath shoppt... erst kaufen, dann gucken, ob es passt...

Und genau aus dem Grund hat er jetzt auf einmal 8 Innenverteidiger... (und bin ich eigentlich der einzige, der davon überzeugt ist, dass Simon Kjaer in 3 Jahren der Beste von den 8 sein wird?) Spielen wird am Ende aber eh wieder Alexander Madlung. So war es schon immer und so wird es wohl auch bleiben.

Spannend wäre es noch, herrauszufinden, wer den Schalter in Naldos Kopf umgelegt hat. Nicht, dass ich es ihm vorwerfen würde, dass er (bei seiner Krankenakte) die 17 Millionen einsteckt. Wer weiß, was er nach einem weiteren Jahr mit ein paar kleineren Verletzungen auf dem freien Markt bekommen hätte... Aber: 6 1/2 Jahre war Naldo ein treuer Spieler und ein Musterprofi. Und im Winter hat ihm irgendjemand die Idee eingepflanzt, dass er unbedingt aus Bremen weg muss (Inception? Vielleicht?). Seitdem war Naldo gefühlt häufiger Weg als auf dem Trainingsplatz. Nur um zwischendurch bekanntzugeben, dass er ja doch bleiben will, aber eigentlich die besseren Chancen auf die WM im eigenen Land sieht, wenn er im eigenen Land spielt... (Warum eigentlich? Seit wann ist die brasilianische Liga eine bessere Bühne als die wesentlich bessere deutsche?) Und jetzt landet er auf einmal in Wolfsburg... Wer ihm jetzt ins Ohr geflüstert hat, dass er unbedingt weg muss, bleibt irgendwie unklar (Berater... hust hust...)

Natürlich könnte Naldo auch der eine Volltreffer auf dem Transfermarkt sein, den Magath unbedingt mal wieder brauchen könnte... Aber selbst das würde seine Trial and Error Einkaufsphilosophie nur unwesentlich aufbessern... Und das eigentliche Problem daran nicht beseitigen: Viel zu viele Fehleinkäufe.

Freitag, 20. Juli 2012

Vollidiot der Woche: Slodoban Rajkovic

Immer schön, wenn sich schon während der Vorbereitung jemand für solche Titel bereit stellt.

Der Sportliche Wert von Slodoman Rajkovic war eh schon fragwürdig... und da muss ich noch nicht mal die Leistungsstatistiken abrufen... er ist gefühlt einer dieser Spieler, die der Hamburger SV Chelsea London als Ablöse für Frank Arnesen abnhemen mussten... Damit die jetzt Marko Marin verpflichten können... Überhaupt sind die Chelsea Profis, die dank Arnesen nach Hamburg gekommen sind, gute Argumente, warum das Projekt Umbruch von Andre Villas-Boas zum scheitern verurteilt war... wenn deine Jungprofis nicht mal dem maroden HSV Leben einzuhauchen... wie sollen sie dann Didier Drogba und Frank Lampard verdrängen.

Aber zurück zu Rajkovic: der leistete sich eine Trainingschlägerei mit Heung-Min Son. Und jetzt unabhängig vom 4,25er Kicker-Notenschnitt in 16 Spielen: Man schlägt Heung-Min Son nicht. Selbst wenn der diese Situation ausgelöst haben sollte... Son ist Asiate und GLEICHZEITIG Hamburger Jugendspieler. Hohe Identifikation plus hohe Vermarktbarkeit gleich Unantastbar. Der Hamburger SV bestreitet gerade ein Trainingslager in Südkorea... nur wegen Son... Und weil der dort unfassbar viel Kohle scheffeln kann...

Aber bei der Schlägerei hörte die Geschichte ja noch nicht mal auf... sondern der Zickenkrieg begann... Rajkovic lief zum Hamburger Abendblatt, um dort (wie ein Mädchen) zu jammern, dass Thorsten Fink sich "wie ein Mädchen" verhalte... Und ich habe wirklich befürchtet, in Hamburg würde es ruhiger zu gehen, nachdem sie Paolo Guerrero verkauft haben...

Das wirklich faszinierende findet aber wie immer auf der Metaebene statt: Fink und Arnesen passt derzeit ungefähr so perfekt wie... Stake Solbakken und Volker Finke... und wir wissen alle, wie das endete... Ganz ehrlich... so wie sich die beiden gerade anstellen... ist es wahrscheinlicher, dass beide vor dem Saisonende entlassen werden... anstatt dass beide nächste Saison noch im Amt sind. Denn von der offiziell guten Zusammenarbeit ist derzeit nichts zu sehen. Dafür sollte man sich vielleicht vorher mal absprechen, bevor man vor die Medien tritt... aber hey, ich erwähn's ja nur...
Immerhin wird Hamburg auch nächste Saison unterhaltsam bleiben... und nur darum geht es hier doch...

Donnerstag, 19. Juli 2012

Könnt ihr euch noch an Klinsmanns Revolution erinnern?

Die ist ja irgendwie die Grundlage für das, was unsere Deutsche Mannschaft heute so spielt... allein schon wegen der einfachen Rechnung: ohne Klinsi kein Co-Trainer Jogi Löw also auch kein Chef-Trainer Löw...

Diese Revolution begann aber... mit der Entlassung von Sepp Maier und dem Hinterfragen von Oliver Kahn. Maier wurde entlassen, weil er sich zu deutlich pro Kahn positionierte (was sollte er auch anderes machen, Kahn ist schließlich SEIN Torwart...) Klinsmann wollte angeblich (es gibt genügend Leute, die behaupten der Ausgang dieses Duells stand von vorne herein fest... und kaum stichhaltige Gegenargumente) einen fairen und offenen Zweikampf zwischen 2 richtig guten Torhütern.

Aber über Maier gestolpert bin ich gerade aus einem anderen Grund: Stefan Wessels Vertrag bei Odense BK wird nicht verlängert und er selbst denkt über das Karriereende nach. Mit 33 Jahren... also im Besten Torhüteralter.

Falls euch Stefan Wessels nichts sagt... er ist einer der Zahllosen Thronfolger, die Sepp Maier seit 88 bei den Bayern ausgebildet hat. Nun kann man kaum jemanden vorwerfen, dass er sich nicht gegen einen der besten Torhüter aller Zeiten durchsetzen konnte... Aber 60 Bundesligaspiele?

Und da fiel es mir auf: Sepp Maiers Bilanz an selbst ausgebildeten Torhütern ist... gelinde gesagt... bescheiden. Einen derart besessenen Menschen wie Oliver Kahn hätte wahrscheinlich selbst ich zu einem Weltklasse-Torwart erzogen... Und er war schon verdammt gut, als er 1994 aus Karlsruhe kam.

Sven Scheuer war der perfekte Ersatztorwart. Er hatte selber nie  wirklich den Anspruch bei Bayern die Nummer Eins zu werden... und saß stattdessen 11 Jahre lang auf der Bank. Als er sich dann endlich zu einem Wechsel entschloss... musste er in die 2. Liga wechseln nur um dort auch nicht zu spielen... (was mich zu der spannenden Frage bringt: Ist Scheuer der einzige Spieler mit mehr Meistertiteln als Bundesligaspielen?)

Uwe Gospodarek hat von all den Jungs noch die beste Karriere hingelegt. Er kommt immerhin auf 71 Bundesligaspiele... Und war 2 Jahre lang Stammtorwart... beim VFL Bochum...

Und danach kamen dann schon der oben erwähnte Stefan Wessels und zu guter letzt Michael Rensing und Thomas Kraft (Auch wenn Kraft nicht mehr so wirklich von Maier geprägt sein dürfte... er passt halt trotzdem in diese Liste) Die letzten beiden Kahn-Erben sind also gerade abgestiegen... Nun ist ein Abstieg selten nur dem Torwart anzulasten... fragt einfach mal bei Andreas Köpke nach, der sich zielsicher jedes Jahr den nächsten Chaosverein. der in den Abstiegskampf stürzte, herraussuchte... Und der Europameister mit den meisten Abstiegen in seiner Karriere sein dürfte... Aber das Kraft und Rensing so gar kein Interesse bei anderen Bundesligisten wecken... liegt vielleicht auch daran, dass ihre Vorgänger so richtig auch keinem Bundesligisten wirklich weiter geholfen haben.

Während die Bayern mittlerweile unbestritten gute Feldspieler (Schweinsteiger, Lahm, Müller, Kroos, Alaba) ausbilden können... gab es auf der Torhüterposition in den letzten 20 Jahren nur Vollpfosten. Man vergleiche das einfach mal mit der Torwartschule in KaiserslauternGerry Ehrmann hat dort Roman Weidenfäller, Tim Wiese, Florian Fromlowitz (auch wenn der gerade tief abgestürzt ist), Kevin Trapp und Tobias Sippel ausgebildet. Es gibt in der Bundesliga wahrscheinlich Manager, die sich sagen: "Torhüter ausbilden? Müssen wir nicht... wir holen uns einfach das, was Lautern so anbietet..."

Was ich damit sagen will: Vielleicht hätte man Maier nicht entlassen sollen, weil er sich pro Kahn positionierte... sondern weil seine Bilanz als Torwartausbilder einfach mal nicht gut ist. Das Ende von dem Lied: anstatt einen guten Torhüter selber auszubilden, muss man 30 Millionen Euro für Manuel Neuer hinlegen...

Und ja, nur weil gerade Sommerpause ist, kann ich mich mit so was beschäftigen... wann fangen die Olympische Spiele an?

Dienstag, 17. Juli 2012

Das wirklich faszinierende am Chaos-Klub Köln

Sie werden wohl auf ewig der einzige Verein bleiben, bei dem es nach der Entlassung von Michael Meier weiter bergab ging. Ja, in Köln sind die Dinge wirklich schlimmer geworden, seitdem sie den anerkannten Fachmann Volker Finke für den anerkannten Geldverbrenner geholt haben. Was natürlich als erstes daran lag, dass sie einen Trainer zum Sportdirektor umfunktionieren wollten... Und Finke selber das Trainer sein (also sich einmischen ins Tagesgeschäft) nie so ganz lassen konnte.

Finke ist halt ein Alleinherrscher... der vielleicht in der Provinz funktionieren kann, aber nicht in einem Medien-Karnevalsverein wie Köln, wo jeder was zu sagen haben will...

Die Endabrechnung der Ära Finke: Köln steigt ab. Es gab am Ende weder einen Präsidenten, noch einen Sportdirektor, noch (nachdem sich am Ende doch jemand gefunden hat, der ihn entlassen kann) einen Trainer. Und der neue Hoffnungsträger Holger Stanislawski wurde gerade erst in Hoffenheim entlassen. Und auch er muss (genau wie Finke) erst noch nachweisen, dass er außerhalb seines gewohnten Umfelds funktionieren kann...

Aber die wirkliche Katastrophe findet wie immer auf höheren Ebenen statt: 38 Spieler hatte der FC nach dem Abstieg. Und ja, das wäre selbst einen Felix Magath zu viel. Vor allem, wenn mit Perdo Geromel, Milivoje Novakovic, Michael Rensing und Sascha Riether eigentlich nur 4 brauchbare Bundesligaprofis übrig geblieben sind. In Köln haben sie mit all ihrere Kompetenz diese 4 Spieler natürlich Zielsicher ausgemacht... und bekannt gegeben, dass man nicht mehr mit ihnen plant... (und das, obwohl ein Michael Rensing durchaus bereit gewesen wäre, die Suppe mit auszulöffeln.)

Nun ist es auf einem in Zeiten der Wirtschaftskrise eh schon komplizierten Transfermarkt verdammt schwierig, einen Haufen von Versagern (Habe ich selber gerade Novakovic zu den Kronjuwelen gezählt?) gewinnbringend zu verkaufen. Aber die effektivste Variante die Preise einstürzen zu lassen... ist es von vorne herein auszuschließen, dass die Spieler bleiben könnten und sie noch nicht mal mittrainieren zu lassen...

Dabei beginnt die 2. Liga Saison auch dieses Jahr verdammt früh. Man könnte also einen Geromel (Felix Magath-Style) erstmal 4 Spieltage ins Schaufenster stellen... und wenn alle feststellen, dass er ja doch der beste Verteidiger der 2. Liga ist... findet sich vielleicht eher jemand, der 2 Millionen plus Gehalt für ihn hinlegt... Stattdessen (wie das so bei krampfhaften Verkäufern, die ihren Ramsch loswerden wollen, ist) zahlen sie immernoch einen Teil des Gehalts des nach Fulham ausgeliehen Riether...

Aber nach knapp einem Jahr ist es auf einmal so weit: Michael Meier kann seine Nachfolger in Köln kritisieren... und alles, was einem dazu einfällt, ist: er hat verdammt nochmal Recht...
Und ach, ich werde sie vermissen...

Montag, 16. Juli 2012

Meier des Jahres, die frühen Favoriten

Wer diesen Blog regelmäßig verfolgt, weiß, dass ich Michael Meier für den wohl schlechtesten Manager aller Zeiten halte. Und das ihm zu Ehren der Titel "Meier des Jahres" verteilt wird.

Nun schließt der Transfermarkt erst in 7 Wochen, dennoch gibt es jetzt schon 2 ganz klare Favoriten, die diesen Titel wohl untereinander ausmachen. Und das, obwohl es noch nicht mal um potentzielle Millionengräber geht. Sondern zunächst mal sogar um einen gescheiterten Transfer.

1. Nominierter: Frank Arnesen: Der Grund: Jaroslav Drobny wechselt nicht als Ersatzkeeper zu den Bayern.Wir erinnern uns: in der Rückrunde gab es beim Hamburger SV vielleicht 2 Spieler, die einem Führungsanspruch gerecht wurden. Der eine war (urgh) David Jarolim, der andere Drobny, der trotz einiger Verletzungen so lange wie er eben musste eine starke Rückrunde spielte.

Aber weil der HSV ja genügend Führungsspieler a la Heiko Westermann hat, gab man zunächst Jarolim keinen neuen Vertrag. Und für das Tor (also der einzigen Position, wo man gut aufgestellt war) holte man Rene Adler... immerhin ablösefrei... Nun hat der chronisch klamme HSV aber auf einmal 2 Torhüter, die er auf Spitzenniveau bezahlt. Und will Drobny natürlich loswerden. Der hatte auch einen Traum: Von der Bank aus am Champions League Sieg mit den Bayern zu schnuppern. Dem HSV reichte es aber nicht, einfach nur das Gehalt (immerhin geschätzte 1,5 Mio) zu sparen... die wollten auch noch eine Ablöse erzielen. Darauf hin sagten die Bayern: Hey, mit Tom Starke haben wir eine gleichwertige Alternative... und Drobny dachte sich: wenn ihr mich unbedingt halten wollt... dann bleib ich halt und kassiere mein Gehalt auf der Bank... Und das Ergebnis: Der Hamburger SV muss auf einmal seinen Führungsspieler in der Offensive verkaufen, um zumindest halbwegs Handlungsfähig zu sein und die Löcher in seinem Team zu stopfen...
Wartet, der HSV hat Paolo Guerrero verkauft? Da gibt es nur eine angemessene Reaktion...

Aber so läuft das halt, wenn investitionsfreudige Fans die Transferpolitik bestimmen... und nur so nebenbei: Müsste die DFL auf Grund der unangebrachten Erpressung (ihr holt entweder Rafael van der Vaart, oder zahlt mir die 1,5 Millionen, die ich für Guerrero zu kriegen habe, aus)  von Klaus Michael Kuhne nicht mal wenigstens untersuchen?
Immerhin hat der HSV einen Spieler behalten, der ihnen zeigen kann, wie man im Abstiegskampf vorangeht... Und wenn das unvermeidliche (eine Adler-Verletzung) passiert, haben sie wenigstens einen brauchbaren Ersatz.
Aber dafür zeigt dieser neue HSV wenigstens die richtige Leidenschaft... Und Heung-Min Son zeigt schonmal, was er von Guerrero gelernt hat: Kung-Fu-Tritte...

Der 2. Fall ist ein wenig anders gelagert. Obwohl wieder keine Ablöse floß: Markus Babbel verpflichtet ablsöefrei Tim Wiese aus Bremen. Da wird man natürlich erstmal sagen: Moment, dass ist doch gerade für die TSG 1899 Hoffenheim ein richtig guter Transfer... schließlich ist Wiese doch Nationaltorwart... Und Hoffenheim ein Dorf...
Der Grund für diese Nominierung ist aber noch nicht mal der Transfer an sich... sondern folgende Aussage, die Markus Babbel schon lange vor dem Transfer geäußert hat:
"Absolut, sonst würden wir es nicht machen. Wir sind hundertprozentig von ihm überzeugt. Er ist der Torwart-Typ, der mir persönlich sehr gut gefällt. Ich habe keinerlei Bedenken, ihn ins Tor zu stellen. Was ich gesehen habe, ist richtig gut."
Bei dieser Aussage geht es um Koen Casteels, dem 20 Jährigen Ersatzkeeper, der "vom Potentzial" her auch gerne mal mit ter Stegen oder Leno verglichen wird  Wenn ich als Dietmar Hopp mir jetzt mein liebstes Hobby angucken würde und dann solche Aussagen lese... würde ich Markus Babbel sofort in mein Büro bestellen.... Und dann würde ich ihn fragen: "Willst du diese Aussagen über Casteels wirkloch so stehen lassen? Oder hast du das nur gesagt, damit der Junge sich besser fühlt?" Und wenn Babbel bei seine Aussage bestätigt... würde ich ihn sofort entlassen... Denn wie Gladbach und Leverkusen letztes Jahr bewiesen haben: Wenn man junge Torhüter mit solch einem Potentzial hat... braucht man keinen höchstens mittelmäßigen aber überbewerteten Bundesligatorwart wie Tim Wiese, nur um zu verhindern, dass der junge Mann Spielpraxis bekommt... Und wenn man wirklich einen derart talentierten Mann in der Hinterhand hat... sehen 4 Jahre Wiese im Tor auf einmal wie eine Drohung und nicht wie eine Versprechen aus...

Freitag, 13. Juli 2012

Hall of Shame: Der größte Statcurse aller Zeiten

stammt natürlich vom größten Fußballphilosophen aller Zeiten. Franz Beckenbauer.Obwohl Beckenbauer ja genau genommen nur der Platon zu Sepp Herbergers Sokrates ist... Aber es hatte schon seine Berechtigung, dass Beckenbauer beim Denker Gipfel gegen die Griechen aufgestellt wurde... und nicht etwa Lothat Matthäus...
Und seinen wohl weisesten Satz sagte er auf dem absoluten Gipfel seiner Philosophenkarriere: Dem Weltmeitstertitel 1990. Eine ganze Welt wartete auf seine Weisheiten und Kaiser Franz lieferte.

"wir werden für die nächsten Jahre nicht zu besiegen sein."

Mal so nebenbei: erinnert sich noch irgendjemand an die Worte, die Berti Vogts nach dem letzten Triumph einer Deutschen Nationalmannschaft 1996 in England sagte? Oder sagte er da wie eigentlich immer sein "ich bin nicht der Mülleimer der Nation"? Aber hey, wenn jeder Schüler seinen Meister übertreffen würde... würde die Welt wegen übertriebener  Perfektion irgendwann implodieren...

Aber zurück zum Fußballphilosophen: Beckenbauers Worte waren keineswegs arrogant. Die Deutsche Mannschaft war bereits auf dem Gipfel. Und gleichzeitig weit weg von ihrem absoluten Zenit. Lothar Matthäus war 29. Und sollte 10 Jahre später als Messias wiedergeboren werden... Jürgen Klinsmann und Jürgen Kohler wurden 1996 sogar noch Europameister... Und zu diesem gut funktionierenden Team kamen dann über Nacht die Fußballer der DDR. Die besten dieser Jungs waren theoretisch gleich geschaltet (auch bekannt als Jogi-Löw-Führungsspieler), talentiert, taktisch gut geschult und seit jungen Jahren gedopt.
Realistisch gesehen waren es natürlich doch nur Matthias Sammer, Ulf Kirsten und Jens Jeremies... Aber wer sollte denn davon ausgehen, dass Beckenbauer die Mannschaft der DDR wirklich mal gescoutet hätte?
Wer sollte diese Mannschaft also schlagen können?
Nur so zum Vergleich: stellt euch vor, Spanien würde über Nacht Portugal annektieren... was würde Vincente del Bosque dann wohl sagen?

Franz Beckenbauer hielt die Mannschaft für so unschlagbar, dass er das Traineramt an Berti Vogts weitergab. Nur mal so nebenbei: Abgesehen von der Deutschen Mannschaft betreute der Bundesberti ein Jahr lang Bayer Leverkusen... und an sonsten jede Menge unschlagbare Entwicklungsländer von Kuwait bis Aserbaidschan... anders ausgedrückt: Jogi Löws Trainer-Karriere abseits der Nationalmannschaft war, verglichen mit Vogts, legendär...

1992 in Schweden waren es die direkt aus dem Urlaub kommenden Dänen, die als erste die Deutschen schlugen... Klar, eine legendäre Geschichte, aber eine einzige Niederlage kann man ja noch als Unfall betrachten... ist gerüchteweise sogar den Spaniern passiert...

1994 in den USA lernten die Deutschen dann, dass es nicht clever ist, Thomas Hässler und seine 1,66 in ein Kopfballduell mit Jordan Letchkovs lichtem Haupthaar zu schicken.
Auf einmal schickte uns Bulgarien nach Hause. Bulgarien... eine Mannschaft, die vorher nie (und seit dem auch nie wieder) was gerissen hat... Gefühlt war das der letzte Sieg, den die Bulgarische Nationalmannschaft jemal errungen hat... andererseits... mit wem will man sich noch messen, wenn man die Unbesiegbaren geschlagen hat?

1996 rettete man sich im Halbfinale gegen England ins Elfmeterschießen... die sicherste Variante das weiterkommen zu sichern... und im Halbfinale gegen Tschechien wurde aus dem Rollenspieler und Bankdrücker Oliver Bierhoff der Nationalheld, zukünftige Kapitän und Teammanager... alles in 26 Minuten... aber immerhin war dies das eine Turnier, in dem man wirklich unschlagbar war...

1998 zerlegte dann Kroatien mit Jürgen Klinsmann, Lothar Matthäus Thomas Hässler, Andreas Möller und Jürgen Kohler die letzten verbliebenen Weltmeister. Die ursprüngliche unschlagbare Mannschaft hätte endgültig abtreten sollen...

stattdessen kamen 2 EM Turniere ohne einen einzigen Sieg... selbst Lettland war mittlerweile ein zu hohe Hürde. Dazwischen natürlich der alles überstrahlende Vize-Weltmeister-Titel 2002... der allerdings mit einem dicken Sternchen versehen werden sollte... schließlich hätten die meisten Gegner (wie man selbst halt 2 Jahre später auch) Probleme gehabt Lettland zu schlagen. Bis zum Finale war die Ukraine der härteste Gegner der Deutschen... und auf die traf man in der Relegation...

In jüngster Zeit scheitert man wenigstens wieder an den großen Nationen... je 2 mal Italien und Spanien beendeten die Titelträume zwischen 2006 und 2012.
Kurz gesagt: die auf Jahre unbesiegbare Mannschaft scheiterte an Dänemark, Bulgarien, Kroatien, Portugals B-Elf, BrasilienTschechiens B-Elf, Italien, Spanien, Spanien und Italien... Der Mathematiker erkennt sofort, dass nächstes mal wieder Tschechiens B-Elf dran ist... und 2024 gibt es dann wieder einen Titel... leider ist Fußball keine Mathematik...

Unbesiegbar sieht auf jeden Fall anders aus... Aber das soll auch einfach nochmal verdeutlichen, wie besonders die Dominanz der Spanier derzeit wirklich ist. Eigentlich hatten die Deutschen alle Vorraussetzungen um zwischen 1990 und 1996 alles zu gewinnen. Aber am Ende scheiterte es an Kleinigkeiten, Eitelkeiten und dem einen oder anderen Gegner, der wie im Rausch spielte. Und natürlich dem größten Statcurse aller Zeiten...

Donnerstag, 12. Juli 2012

Weil doch irgendwie Sommerpause ist

hier jetzt der Original Leserbrief, den ich letztens zerrissen habe:
Recht so das deutsche Ausscheiden im Halbfinale. Eine Ansammlung von hochtalentierten aber in allen Lebenslagen demütigen Spielern kann nicht zum Gewinnen von Titeln reichen. So ist es ein exzentrischer Balotelli der Deutschland das Ende beschert. Vielleicht sollte Herr Löw oder ein anderer Bundestrainer in Zukunft neben der fussballerischen Qualifikation auch auf das Vertreten der eigenen Meinungen der Spieler beharren. Ein Jeremies oder ein Effenberg (keine begnadeten Techniker) mögen als Charaktere nicht einfach gewesen sein, aber sie bescherten Deutschland den letzten europäischen Titel einer deutschen Mannschaft. So scheint es also wichtig zu sein, auf dem Platz ein Alphatier laut Selbstverständnis und nicht nach Definition von außen (Medien/Trainer) auflaufen zu lassen. Die junge Generation an Nationalspielern täte gut daran eigene Meinungen und Befindlichkeiten z.B. bei Nichtberücksichtigung in Zukunft offensiv auch gegenüber dem Bundestrainer zu vertreten.

Dr. D. Eckardt
Und auf einmal stellt sich die Frage, ob der Kicker nicht wusste, dass Effenberg und Jeremies 96 nicht im Kader standen, oder ob sie dort schlicht vergessen haben, dass Bayern München 2001 Champions League Sieger wurde. (Nur so nebenbei. Ich wüsste nicht, ob ich einem Freizeit-Polemiker ohne Bachelorabschluss, der meine Doktorarbeit in Frage stellt, das "du" anbieten würde... von daher... Danke, Daniel.)

Das wirklich erstaunliche: mit dem ausführlicheren Stament im Kommentarbereich stimme ich auf einmal fast überein... Vielleicht sollte man dem Kicker keine Leserbriefe schreiben, weil eine wirkliche Debatte in diesem logischer Weise stark gekürztem Forum kaum möglich ist...

Aber vielleicht fehlte es der Deutschen Nationalmannschaft wirklich an "Charakter"... oder (völlig überraschender Weise) an dem Bayern-Gen... obwohl die halbe Mannschaft bei den Bayern ausgebildet wurde... Nehmen wir einfach das Fallbeispiel Bastian Schweinsteiger: Der ließ sich selbst vor dem Spiel gegen Italien in Frage stellen... und wusste selbst nicht genau, ob man ihm eigentlich aufstellen sollte. Könnt ihr euch vorstellen, dass ein Effenberg sich überhaupt fragen lassen würde, ob es richtig wäre, ihn aufzustellen. Diese Idee wäre für eine Mannschaft um Effe völlig unvorstellbar gewesen. Selbst bei einem gebrochenen Fuß wäre er davon ausgegangen, dass er spielen und der Mannschaft helfen kann. Und das gesamte Team hätte ihm das geglaubt.

Und da wären wir dann auch schon bei den Spaniern... die einzige Frage, auf die ein Xavi nicht mit einem freundlichen "Ja, sicher" und "Der Erfolg der Mannschaft ist am wichtigsten" antworten würde... wäre ein "Sollten sie nicht vielleicht eher auf der Bank Platz nehmen?" Die gehen bei aller Freundlichkeit selbstverständlich davon aus, dass sie der Mannschaft eher helfen können als alle anderen Spieler im Kader...

Der Deutschen Mannschaft fehlte bei diesen Turnier halt wirklich jemand, der in den schwierigen Situationen voranging. Allein schon, dass sich Sami Khedira am Ende für diese Rolle opfern musste. Bei allem Respekt (gerade vor seiner Entwicklung bei Real Madrid): Der ist halt eher das Wasserträger und Zuarbeiter für die Führungsspieler wie Schweinsteiger oder Xabi Alonso... Also eher der Jeremies als der Effenberg um bei den angebrachten Beispielen zu bleiben...

Und Basti steht auf einmal am Scheideweg seiner Karriere. Denn Matthias Sammer ist bekannter Weise kein Freund von flachen Hierachien... Und er hat auch schon angedeutet, dass er im Zweifelsfall (also wenn Schweinsteiger nicht schnell nachweist, dass er es selber kann) einfach einen Führungsspieler kaufen wird... also der neuen großen Bayern-Generation in der Blüte ihrer Jahre auf einmal einen Chef vor die Nase setzt... und dann gibt es auf einmal keine "Chefchen" Debatte mehr, sondern die wurde dann einfach zu einem Endgülitgen Ende geführt.

Mittwoch, 11. Juli 2012

Welche Sommerpause?

Die ist nämlich de facto schon vorbei. Ganze 42 Tage nach dem Champions League Finale hat die neue Saison schon begonnen. Mit spannenden Duellen wie FC Linfield gegen B36 Torshavn... Auch die Europa League ist schon wieder fleißig am qualifizieren...

Nur echt mit Youtube Highlights und sogar Bengalos... Muss man gesehen haben

Schuld sind natürlich wie immer die Nationalmannschaften, die mit ihren total dreisten 3 Wochen dauernden Turnieren beinah alle Termine im Rahmenkalender blockieren.... Aber ernsthaft: 2 Tage nach dem EM-Finale müssen die schon ausspielen, wer alles irgendwann mal rausfliegen muss... Und als Fußballbekloppter muss man natürlich einschalten... schließlich will man ja behaupten können, man habe es ja immer schon gewusst, wenn F91 Dudelange ins Achtelfinale der Champions League einzieht...

Auch wenn das bei diesen Gurkentruppen noch egal sein mag... Hannover 96 darf am 2. August in die Europa League einsteigen. 24 Tage vor dem Start der Bundesliga. Nur mal so zum Vergleich: In diesem ominösen früher, als man auf Gruppenphasen (die ja eh niemand guckt) noch verzichten konnte, startete der UEFA Cup erst im September. Aber natürlich direkt mit K.O. Spielen... und wenn man dann direkt gegen den FC Lugano auschied... war halt Schluß mit Europa (Inter Mailand hat das 1996 geschafft, nur so nebenbei.

Aber selbst der wenigstens abgeschaffte UI Cup... begann erst 3 Wochen (und 22 Tage nach dem EM Finale) später als dieser neue Marathon. Und am UI Cup musste man nicht teilnehmen, man konnte einfach und problemlos drauf verzichten und stattdessen eine ordentliche Vorbereitung durchziehen. De facto hat sich in den letzten Jahren Italien komplett vom UI Cup zurückgezogen... wahrscheinlich war es einfach zu schwer, dort Spiele zu manipulieren... man wusste ja nie, gegen wen es da eigentlich geht... 

Aber wirklich spannend wird es ja, wenn sich die Gurkennationen dann auf einmal für die Europameisterschaft qualifizieren. Ihr lacht, aber 2016 sind 24 von 52 Mitglieder der UEFA bei der EM vertreten. Und da 24 Länder eigentlich extrem dämlich sind (wie macht man das eigentlich mit den besten Gruppendritten?) Wird man ja wohl bald auf 32 weitererhöhen müssen... und auf einmal spielt San Marino gegen Luxemburg bei der EM... Und 2 Tage später sehen sich 14 von 22 Spielern in der Champions League Quali wieder... 

Ganz ehrlich (aber da erzähle ich ja nichts Neues): wer solche Späße als Vereinsmannschaften abhält, kann sich nie wieder bei Nationalmannschaften wegen beschissener Termine und zu vielen sinnlosen Länderspielen beschweren... was natürlich nicht heißt, dass sie das nicht trotzdem tun werden.

Dienstag, 10. Juli 2012

EM Wrap up: Jetzt fehlt es uns also an "Typen"

Wie das halt immer so ist in diesem Schönen Land: wenn man (als jüngste Mannschaft des Turniers) im Halbfinale scheitert, fehlt es auf einmal an Charakter. Nicht an Erfahrung, nein, es fehlt ein Arschloch. Jemand, der in schwierigen Momenten vorne Weg gehen kann.

Stellvertretend für diese Meinung sei der Leserbrief Dr. Daniel Eckardt genannt. (Lesebefehl: Jetzt vorletzte Seite im Kicker aufschlagen (und wer keinen Kicker kauft jetzt schnell in einen Zeitungsladen gehen und sich das anschauen)):
"Ein Jeremies und ein Effenberg (sicherlich keine begnadeten Techniker) mögen als Charaktere nicht einfach gewesen sein, aber die bescherten Deutschland den letzten europäischen Titel, 1996 in England."
Ich hoffe Dr. Eckardt hat bei seiner Doktorarbeit besser recherchiert als bei diesem Leserbrief... (oder er hat halt einen Doktortitel in Guttenbergologie...) eine der (vielen) Gemeinsamkeiten (neben der Technik) von Effe und Jeremies ist: Beide spielten 96 nicht für die Nationalelf. Effenberg flog 1994 während der WM wegen der berüchtigten Stinkefingeraffäre aus der Nationalmannschaft. Jeremies Nationalmannschaftskarriere begann erst nach der EM... er gehört quasi zu der berüchtigten "Das werden wir unseren Kindern erklären müssen" Generation.

Aber unabhängig von den beiden Beispielen. Fehlt es unserer Mannschaft natürlich an Charakterköpfen. Schließlich ist Spanien gerade mit einem All-Arschloch-Team Europa-Welt-Europameister geworden. Angeführt von einem Mark van Bommel, der sich mit Nigel de Jong die Drecksarbeit teilte. Hinten hielt Tim Wiese zumindest die Quote an Wiese-Rollen hoch. Vorne wirbelten Zlaten Ibrahimovic und Mario Balotelli (euer Rechner sollte eigentlich einen Bluescreen kriegen, wenn er diesen Satz anzeigen soll...) Über die Flügel war Slawomir Pezko teilweise nur von Taxifahrern zu stoppen. In der Innenverteidigung prügelten sich Lucio, Pepe und Khalid Boulahrouz (jeweils in ihrer jungen, wilden Form) regelrecht um die Startplätze. Und über Linksaußen bekam Cristian Ronaldo wuderbare Haltungsnoten, aber nicht einen gefährlichen Freistoss zustande... Der Trainer Jose Mourinho würde ja gerne Mal wechseln, aber seine Optionen wie Sami Nasri und Carlos Tevez fühlen sich für solch nieder Aufgaben einfach zu gut...

So ein überragendes Team mit so viel Charakter... Da hatte unser Knabenchor um den vorzeige Klassensprecher Mats Hummels und den Grundschüler Phillip Lahm keine Chance...

Oh, wartet... die beiden besten Mannschaften der Welt bestehen im Wesentlichen  aus Spielern, die von Barca ausgebildet wurden... Und irgendwie hat man die noch nie mehr sagen hören, als "ja" und "Amen" und "Hauptsache meine Mannschaft gewinnt"...

Das man in irgendeiner Form diesen ominösen "schwierigen Charakter" dringend braucht... ist eine glatte Lüge... Sonst hätten die Spanier kaum alles gewonnen, was so geht (Alles, nein... ihnen fehlt der Confed Cup...) Und selbst ein Exzentriker wie Mourinho (der alleine in den Superclassico so viel Hass gebracht hat, wie 100 Jahre Geschichte... zumindest unter den Spielern) kann diese Charaktere nicht versauen. Im Gegenteil... er setzt genau genommen doch lieber auf die "braven" Mesut Özil und Sami Khedira, während er einen Mario Balotelli "untrainierbar" nennt.

Montag, 9. Juli 2012

EM Wrap up_ Die Michael Ballack Regel mit Nebeneffekten

Alles in allem war es eine sehr faire und schön anzusehende Eine Rote Karte, weil die Fifa immernoch  Platzverweise für das ermöglichen einer großen Torchance verteilt... Dazu 2 Gelb-Rote Karten, von denen eine Sokratis sah... weil sein Gegenspieler ausrutschte und in ihn hineinstolperte...

Insgesamt gab es auch nur 119 Gelbe Karten... was auf 31 Spiele nicht mal 4 Verwarnungen pro Spiel sind... Aber da gab es dann doch die eine Ausnahme... das erste Halbfinale.

Fabio Contrao, Pepe, Joao Pereira, Miguel Veloso, Sergio Ramos, Busguets, Arbeloa und Xabi Alonso... alle diese Spieler sahen in diesem Spiel die Gelbe Karte. Nun werden die älteren von euch sagen: Ja, aber deswegen war das Spiel doch nicht unfair... Man vergleiche es einfach mal mit dem Viertelfinale Portugal - Niederlande 2006 in Deutschland... DAS war mal ein hartes Spiel...


Losgetreten wurde dieser Klassiker nebenbei von Mark van Bommel... in der ersten Minute... und da hätte er auch schon vom Platz fliegen können... Überhaupt ist es irgendwie eine große Leistung vom Schiedsrichter, dass dieses Spiel überhaupt beendet werden konnte...

aber zurück zum aktuelleren Geschehnissen: derartige Fehltritte waren bei diesem Halbfinale kaum dabei... dafür haufenweise Taktische Fouls... Was de facto noch schlimmer ist... Portugal Holland war wenigstens unterhaltsam und ein Klassiker..   immer, wenn in diesem Halbfinale mal etwas hätte geschehen können... langte ein Verteidiger oder Mittelfeldspieler zu und unterbrach den Angriff... meistens noch im Mittelfeld... Und so wurde uns ein vielleicht doch schönes Spiel geraubt...

Aber wer will den Spielern einen Vorwurf machen? Diese Gelben Karten waren ja bedeutungslos... weil alle Gelben nach dem Viertelfinalspielen gestrichen wurden... damit wir im Finale auch ja die besten Spieler sehen können...

Nur um um das mal nachzurechnen: Contrao, Pereira, Veloso, Arbeloa Ramos und Alonso sahen ihre 2. Gelbe Karte in diesem Turnier... man hätte also jeweils 3 Spieler fürs Finale sperren können... oder uns einfach 6 taktische Fouls im Mittelfeld ersparen können... 

Nun ist es für die UEFA (und Fifa) wirklich nicht einfach... Wenn man für 2 Gelbe Karten in 5 Spielen dann im Finale gesperrt ist, wird es vielleicht wirklich ein bischen hart... andererseits würde ein erhöhen der Gelben Karten auf 3 die ganze Sache auch lächerlich machen... denn wenn die hälfte aller Mannschaften nach 3 Spielen nach Hause fährt... wer soll dann bitte schön überhaupt noch gesperrt werden.

Aber es gäbe ein Lösung für das Problem. Eine Lösung, die für die Euro vielleicht kaum von Relevanz wäre, aber z.B. in der Champions League (in der ja Kicker sei dank zuletzt auch über Sperren diskutiert wurde) einen fairen Wettbewerb ermöglichen würde:
 Eine flexible UEFA. Ja, ich weiß, geiler Joke... Aber ernsthaft: wie schlimm wäre es eigentlich, wenn man den Zeitraum für die Gelben Karten flexibel ansetzt? 
Rechnen wir es mal so: wer in jedem 2. Spiel eine Gelbe Karte sieht, sollte doch dafür mal gesperrt werden, oder? Wenn man also in den letzten 4 Pflichtspielen 2 Gelbe Karten gesehen hat, setzt man die nächste Partie aus... unabhängig davon, ob das zu verpassende Spiel ein Halbfinale oder ein Finale ist... oder halt nur das erste Spiel der Gruppenphase, weil man als Meister von Gurkistan schon im Juli in die Champions League Qualifikation einsteigen muss...
Der Zeitrahmen wäre für alle Spieler gleich. Und man könnte bei der EM halt im ersten Gruppenspiel 8 Taktische Fouls begehen, ohne Konsequenzen fürs Finale zu befürchten... während man derzeit (theoretisch, nur Jerome Boteng war da kurzzeitig auf einem guten Weg) mit 5 Gelben Karten Europameister werden... oder halt wie Sergio Ramos im Viertel- und Halbfinale jeweils einen aussichtsreichen Angriff 25 bis 35 Meter vor dem Tor unfair stoppen ohne Konsequenzen befürchten zu müssen.
Wäre eine coole Lösung, hilft einem aber leider nicht dabei, mehr Scheine zu drucken... also wird bei der UEFA und FIFA wohl niemand drauf kommen...

Freitag, 6. Juli 2012

Jetzt ist Christian Nerlinger also Schuld

... daran dass Arjen Robben seine Elfmeter bevorzugt flach und unplaztiert nach rechts schießt...
... daran, dass Bastian Schweinsteiger in diesem Jahr 2 schwere Verletzungen hatte (und ja, auf die Bayern-Saison hatten diese Verletzungen definitiv Einfluss...)
... daran, dass Borussia Dortmund die vielleicht dominanteste Saison aller Zeiten gespielt hat...
... daran, dass sich dieser immernoch edel besetzte Kader im Pokalfinale 5:2 abschießen lässt...
und natürlich fast am wichtigsten: Am Desaster Dahoam...


Christian Nerlinger ist das perfekte Bauernopfer. Und sein wir ehrlich: genau deswegen wurde er eingestellt. Niemand hätte direkt auf Uli Hoeneß als Manager folgen können ohne zu scheitern. Und wahrscheinlich entschied man sich nur deswegen für einen. der schon als Spieler nur ein Wasserträger für die Künstler im Kader war. Und jetzt, nach 3 Jahren (davon 2 titellos), muss sich ein Matthias Sammer auf einmal nur noch am Lehrling messen lassen und nicht mehr am Großmeister...

Nicht, dass das in irgendeiner Weise falsch ist... oder dass ich es Hoeneß direkt vorwerfen wollen würde... aber hatte Christian Nerlinger gegenüber einen Oliver Kahn irgendeinen herrausstechenden Vorteil? Also außer, dass man ihn halt jetzt leichte entlassen konnte... weil er eben keine lebende Klublegende ist...

Nun stellen wir also fest, dass Sammer die ganze Zeit über wirklich gar nicht auf den Posten von Jogi Löw spekuliert hatte, sondern eine FC Bayern-Ausstiegsklausel hatte... Und das muss man ihm hoch anrechnen: Er ist der einzige Meistertrainer, der selber erkannt hat, dass er als Trainer eigentlich nicht taugt...
Und ich wage einfach mal die These: das liegt daran, dass er seine Mannschaft genau so spielen und trainieren sehen will, wie er selbst gespielt hat... Mit 31 Jahren war Sammer häufiger verletzt als fit... und in seinem letzten Jahr in Dortmund waren gefühlt in seinem Kader mehr verletzte als fitte Spieler...

Der wirkliche Gewinner dieses Wechsels ist aber Jupp Heynckes. Der ist damit nämlich fein raus. Und es sieht so aus, als würde (außer ihm selber in kritischen Tönen) bei den Bayern niemand seine Rolle an den 2. Plätzen kritisch hinterfragen. Was faszinierend ist: Heynckes ist der mit Abstand schlechteste Bayerntrainer der Neuzeit. Er ist der einzige Trainer seit der Wende, der behaupten kann 2 titellose Jahre bei den Bayern betreut zu haben. 1991 und jetzt 2012. Aber da er Hoeneß's bester Freund ist, wird er schon alles richtig gemacht haben...

Aber die wirklich spannende Frage... hätte Bastian Schweinsteiger seinen Elfmeter wie der Halbfinal-Führungs-, "der durchaus Verantwortung übernehmen kann"-spieler geschossen (die kurze Version dieses Titels lautet "Chefchen")... wäre Christian Nerlingers Amtsperiode dann (mit dem Titel Dahoam) auf einmal ein riesiger Erfolg? Hätte Hoeneß ihn dann im Amt gelassen? Ich hätte nie gedacht, dass Hoeneß seine Entscheidungen von einem einzigen Strafstoß abhängig machen könnte, aber genau so sieht es derzeit aus... das sind eigentlich Verhaltensweisen von senilen Öl-Scheichs und ähnlichen Oligachen....  Aber Menschen mit Sachverstand?

Donnerstag, 5. Juli 2012

Wenn noch irgendjemand einen Beweis braucht

dass Mario Gomez in diesem Land vom allgemein Anerkannten (oder sich zumindest äußern dürfenden) Fachpublikum (aka Der Pöbel) einfach keine Chance bekommt. Hier ist er exklusiv für euch

Gehen wir nochmal zurück zum Italien Spiel. Deutschland spielt eine mehr oder weniger grausame erste Hälfte und liegt mit 2 Toren zurück. Unser Bundes-Jogi hat sich ordentlich verzockt, aber in der Pause zieht er ja die richtigen Schlüsse und bringt Marco Reus und Miroslav Klose... und dreht damit noch das Spiel... zumindest muss das bei den Deutschen Zuschauern irgendwie so angekommen sein... oder wenigstens so, als hätte Klose ein hervorragendes Spiel gemacht. Oder wie erklärt ihr mir sonst, dass Klose von den Usern auf Waldis Club eine doppelt so gute Note bekam, wie sein "Vorgänger"? Klose kriegt eine 2,5, Gomez eine 5,1.
Natürlich könnte man das mit dem Barack Obama-Phänomen begründen. Ihr erinnert euch? Obama bekam den Friedensnobelpreis... im Wesentlichen, weil er auf diesen absolut furchtbaren George W. Bush folgte... Aber Obama ist wenigstens unwesentlich besser als Bush...
Klose im Italien-Spiel? Checkt einfach mal die Kicker-Daten. Beide bringen es auf eine "Torschußbeteiligung" (Warum kann ich auf Kicker.de eigentlich Torschußbeteiligungen, aber keine Ballkontakte nachvollziehen? Nur so nebenbei...) Klose kann von sich behaupten, dass er gefoult worden ist... dafür spielte er weniger Pässe und erzielte dabei eine noch schlechtere Erfolgsquote...
Anders ausgedrückt: die haben beide ungefähr dieselbe Scheiße gespielt. Trotzdem hat der gemeine Deutsche (das sagt man so) das Gefühl, dass Gomez besser nie wieder nominiert werden sollte, während Klose ja wie eigentlich immer seine Leistung gebracht und sich voll reingehängt hat... Dabei sollte diese EM das Gegenteil bewiesen haben. Mittlerweile ist es Mario Gomez, der auch mal gegen die Niederlande oder Portugal (oder optional Real Madrid) trifft. Während Klose noch gut genug für Mannschaften wie Griechenland ist...

Und versteht mich nicht falsch... ich gönne dem Klose sein Tor gegen die Griechen. Ich gönne ihm auch seinen 3. Frühling und die Renaissance in Rom... Ich habe ihm sogar fast verziehen, dass der zu den Bayern gewechselt ist, als ihm halb Europa offen stand... Klose war die meiste Zeit ein Vorzeigeprofe (wie gesagt, fast...) und hat so ziemlich das Maximale aus seinem Talent (welches nicht so besonders hoch ist) gemacht...
Was ich aber einfach nicht verstehen... warum Miro beim Pöbel so außerhalb jeglicher Kritik steht... während auf einen Gomez (der quasi alle Anlagen zu einem Klose 2.0 hat) bei jeder Gelegenheit draufgeschlagen wird... obwohl er eine überragende Quote hat...
Und ja, ich würde eine Robert Lewandowski als Stürmer immernoch bevorzugen. Aber da kann ich rein fußballerische Gründe für nennen...
Aber was immer Gomez in seinen 26 Lebensjahren falsch gemacht hat... Mit Fußball kann das wenig zu tun haben... Und es kann ja nicht sein, dass Gomez der einzige Deutsche ist, dem wir heute noch vorwerfen, dass er vor 4 Jahren das Tor einmal nicht getroffen hat... Und selbst 2 Pflichtspieltore gegen den Erzrivalen scheinen dabei nicht zu helfen. (Nur so nebenbei: Klose hat in seiner Karriere nur einmal gegen Holland getroffen und das in einem Freundschaftsspiel... Ich werd es nie verstehen...

Dienstag, 3. Juli 2012

Ach, wie Mainstream ich doch auf einmal geworden bin

es ist schon faszinierend, was 90 Minuten gegen Italien so anrichten können... Auf einmal wird aus dem Genie Jogi Löw ein Vollpfosten. Am Extremsten wurde diese Wandlung natürlich in der Bild durchgezogen... und sie betrifft nicht nur Löw... Aber selbst der Kicker spricht (endlich) von einer überstrapazierten Nibelungentreue zu Lukas Podolski... Noch vor dem 3. Spieltag der Gruppenphase war davon nichts zu spüren... Hätte man nicht als sachlich kritisches Fachmagazin auch an der Stelle mal darauf hinweisen können, dass die anderen Nationalspieler mit 100 Länderspielen wesentlich mehr geleistet haben, als unser Prinz... Man hätte schon an der Stelle mal diese "Nibelungentreue" hinterfragen dürfen... und wäre dann bei folgendem Punkt angekommen: ist es eigentlich fair, dass Löw an Poldi so lange festhält, bis er die 100 Länderspiele voll macht, während er einen Michael Ballack eiskalt absägt? Warum lässt man jemanden so offensichtlich mit zweierlei Maß messen? 
Und anstatt vorher mal zu hinterfragen, ob ein Podolski überhaupt noch etwas in diesem Kader verloren hat (und warum ein Kevin Großkreutz nicht mal eine Chance kriegt), wird ganz selbstverständlich hingenommen, dass Podolski ja wohl in der Startformation stehen wird... war ja schließlich schon immer so, gehört sich also auch irgendwie so...
Nur mal so nebenbei: Lukas Podolski wird in ungefähr 3 Monaten mehr Länderspiele auf dem Buckel haben, als ein Franz Beckenbauer... Mir graut es jetzt schon vor dem Tag, an dem Prinz Poldi die Expertenrolle des Kaiser Franzs übernimmt...

Aber nein... vor dem Italien-Spiel war Löw ja noch der nicht zu hinterfragende Magier... und Poldi unser Held, der ja in den Turnieren und auch sonst in entscheidenden Spielen immer seine Leistung gebracht hat... nur das letzteres mal ne glatte Lüge ist... Sein Halbfinal- und Finalnotenschnitt ist durch das Spiel gegen Italien nicht gerade nach oben geschnellt... Er ist dann jetzt bei 4,7 in 6 Spielen...

Natürlich reitet dieser Artikel nur auf dem Fakt rum, dass ich es euch ja gesagt habe... (und ich bin selber froh, dass ich jetzt nicht den Gegenteiligen Artikel im "ja, man kann mit Poldi doch Titel holen und er spielt im entscheidenden Spiel sogar gut" Modus schreiben muss).
Aber es schockiert mich ein wenig, dass es keine Grauzone mehr gibt. Kein "ja, es hat nicht ganz gereicht, aber wir haben im wesentlichen trotzdem ein gutes Turnier gespielt." Es gibt nur noch ein "wir sind unbesiegbar und holen den Titel" oder ein "Ihr seid genauso große Deppen wie die Vollidioten aus dem Jahr 2000"... Natürlich müssen sich Phillip Lahm und Bastian Schweinsteiger langsam fragen lassen, ob sie nicht zu früh zu einer Goldenen Generation ernannt wurden... Vor allem in einem Land mit 3 Welt- und Europameistertiteln, wo man eigentlich etwas gewinnen muss um als eine solche betrachtet zu werden. (Und nein, der U21-Europameistertitel 2009 zählt da nicht... Schließlich hat sich da auch Italien von uns schlagen lassen, dass muss also eine unbedeutende Veranstaltung gewesen sein...
Aber der Rest dieser Mannschaft ist noch verdammt jung... und es wird von Turnier zu Turnier schwerer werden, sie aufzuhalten... schließlich wird Poldi ja vor einem Mesut Özil zurücktreten... sollte man zumindest meinen, es ist auch nicht ganz auszuschließen, dass Jogi Löw ihn auch mit 38 noch nominiert...

Deutschland hat alles in allem ein gutes Turnier gespielt. Sie hatte halt das "Pech" in einem Halbfinale auf eine sehr gute (und sehr gut eingestellte) Italienische Mannschaft zu treffen... die auch einfach (über die gesamte Saison gesehen) ausgeruhter und frischer war... Und Jogi Löw hat meines erachtens einen einzigen Fehler gemacht... Ob ein einfacher Wechsel von Podolski auf Marco Reus schon gereicht hätte, um die Italiener zu schlagen? Keine Ahnung...
Aber selbst das Festhalten an Bastian Schweinsteiger würde ich ihm nicht vorwerfen wollen. Man stelle sich vor, Löw lässt nach 4 Siegen sein Chefchen im Defensiven Mittelfeld raus und scheidet dann (auf einmal deswegen) aus... Wie krass wäre dann das Medienecho geworden? OK, viel schlimmer wohl doch auch nicht...
Auch das Umstellen des Systems um auf den Dominantesten Spieler dieses Turniers zu reagieren... war an sich richtig. Wer wirklich glaubt, dass man im Internationale Fußball eiskalt und immer seinen Stil durchdrücken kann... hat diese Seite noch nie aufgerufen. Natürlich muss man sich als Trainer gedanken machen, wie man auf einen (gerade so einzigartig spielenden Spieler wie) Andrea Pirlo reagiert. Sonst nimmt er einen halt mit Diagonalpässen auseinannever mind das hat er ja trotzdem getan...

Als Schlußpunkt: Es ist nebenbei schon faszinierend, wie der Kicker, jetzt wo es nicht gereicht hat, auch vorherige Leistungen relativiert. Nur mal so zum Mitzählen: Nach dem euphorisierenden Auftaktglückssieg gegen Portugal gab man Mats Hummels noch eine glatte Eins und erklärte ihm zum Spieler des Tages. Mit letzterem hatten sie sogar recht... aber "Summa cum laude"? Die beste Note, die man so vergeben kann? Jetzt nach dem Ausscheiden zählt er im Montagskicker immernoch zu den Gewinnern dieser EM, aber da heißt es auf einmal schon: "wenngleich er schon gegen Portugal (...) nicht fehlerfrei war." Wie immer erwähn ich es ja nur, aber eigentlich können beide Bewertungen nicht zu einem Spieler in einem Spiel passen ...

Montag, 2. Juli 2012

Das war's dann

Und ganz ehrlich: schön war's... kurz vor dem Anpfiff traf mich eine überraschende Erkenntnis: wir werden nie wieder ein Spiel mit derartig hoch dekorierten Spielern sehen. Nur mal zum Mitzählen: Allein in den Startformationen standen 8 Europameister und 13 Weltmeister... Und wenn sich wirklich jemand ausrechnen will, wieviele Champions League Medaillen oder gar Nationale Titel in diesen 2 Kadern in den Schlafzimmern rumhängen... wünsche ich euch viel Spaß dabei... für mich führt das dann doch zu weit...

Und dementsprechend gut war dieses Spiel auch... weil halt auch nur einer dieser Weltmeister älter als 32 war... und dieser eine war der wohl beste Spieler des Turniers.
Die Spanier haben sich dann wohl endgültig zur besten Mannschaft aller Zeiten gekührt. Und den letzten Zweifel daran können sie in 2 Jahren in Brasilien durchaus noch beseitigen: 2 Mal hintereinander Weltmeister geworden (Wie Brasilien 58 und 62) sind sie noch nicht.... das ist dann das wohl letzte Ziel dieser wirklich goldenen Generation.

Die Spanier hatten sich das Beste anscheinend nur für den Schluß aufgehoben. Im Finale spielten sie endlich zielstrebig und mit Druck nach vorne.
Und nach 14. Minuten stellte sich dann Andres Iniesta im großen Spielmacherduell mit einem "hey, ich bin auch noch hier" vor...

Das 4:0 war dann aber eigentlich doch viel zu deutlich. Und Schuld daran ist, weil das ja derzeit so in Mode ist, Cesare Prandelli: der hat sich schließlich verwechselt. Bis zur 61. Minute wollte ich ein Comeback der Italiener nicht ausschließen... so weit weg wie es die 2 Tore ausdrückten, waren die Italiener eigentlich nicht... aber wenn sich dein letzter Wechselspieler nach 4 Minuten bereits wieder verabschiedet... Dadurch wurden die Italiener endgültig gebrochen... was Schade ist, denn so verkam die letzte Halbe Stunde eines sehr spannenden Turniers eigentlich nur noch zu einem einseitigen (und dann auch kaum noch zielstrebigen) Schaulaufen. Und in dieser Phase zeigte sich wieder einmal, dass Spanien nicht Barca ist. Die hätten aus totaler Überzeugung viel früher und konsequenter auf weitere Tore gespielt... und Italien am Ende 7 Tore eingeschenkt...
Am Ende ging es dann nur noch darum, ob Spanien Fernando Torres zum Torschützenkönig macht... dank eines total komplizierten Rechnungssystem (das aber offiziell ohne UEFA Koeffizienten auskommt) gelang dies Torres durch seine Vorlage in der 88. Minute sogar. Nur um es einmal kurz anzureißen: Jogi Löw hat Mario Gomez keinesfalls um die Chance Torschützenkönig zu werden beraubt, in dem er ihn gegen die Griechen unmotiviert rausgenommen hat... sondern Gomez ist nicht Torschützenkönig geworden, weil Löw ihn de facto zu viel spielen ließ...



Sonntag, 1. Juli 2012

Das Rückspiel in Kiew

Es war in vielerlei hinsicht das Beste Spiel dieser Europameisterschaft. Allein schon auf Grund der taktischen Leistungen beider Trainer. Das einzige "Problem", dass ich nach diesem Spiel hatte: Italien war nach 60 Minuten platt... oder halt mit dem Unentschieden zufrieden... aber letzteres wird ihnen in einem Finale nicht passieren.

So haben wir 2 völlig unterschiedliche Mannschaften, die beide eigentlich nach vorne Spielen... die überraschenste Erkenntnis dieser EM: Italien spielt sogar um einiges Offensiver als die Spanier...
Und allen, die der spanischen Defensive mangelnde Souveränität vorwerfen (und ja, das geht an Tom Bartels): Die sind seit 9 K.O Spielen ohne Gegentor!!! Nicht ungeschlagen, nein, ohne GEGENTOR. Der letzte Spieler, der Iker Cassillas in so einer Konstellation aus dem Spiel herraus überwinden konnte... war passender Weise Zinedine Zidane... Da kann man als Cassillas ganz entspannt sagen: "Da muss erstmal jemand kommen, der besser ist..." Spanien selber schoß in diesen 9 Spielen nebenbei selber nur 2 Mal mehr als ein Tor... Gegen Russland im EM Halbfinale 2008 und letztens gegen die Überreste der Französischen Kulturrevolution. Man sollte also einfach auf ein 1:0 für Spanien tippen...

Aber selbst wenn es nur ein 1:0 werden sollte... ein hochinteressantes Spiel sollte es trotzdem werden... Allein schon, weil die Frage beantwortet werden muss: Was ist effektiver? Die 5 Meter Pässe eines Xavi oder das raumgreifende Spiel eines Andrea Pirlo. Und das sich der beste Mittelfeldspieler der Welt und der beste Mittelfeldspieler dieses Turniers im direkten Duell gegenüber stehen (und das Xavi ja quasi die Zehner "Toni Kroos" Rolle übernhemen wird, werden die beiden sich ja wirklich regelmäßig in Zweikämpfen treffen...) Viel besser kann der Rahmen für so ein Spiel gar nicht sein...

Es sei denn natürlich... Andrea Pirlo ist schon viel weiter und macht sich ganz andere Gedanken... z.B. wie mache ich mir als Weltklasse Spieler eigentlich einen Ordentlichen Abgang?