Donnerstag, 25. Oktober 2012

Immerhin hat Magath recht behalten

es gab keine Krisensitzung am Donnerstag... bei einer Krisensitzung trifft man sich, um gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Stattdessen ging es heute im Treffen zwischen Martin Winterkorn und Felix Magath anscheinend nur noch darum, wie man dieses Drama möglichst geräuschlos beendet. Schließlich musste Magath am Ende darauf hoffen, dass die Spieler sich für ihn aussprechen... und dass da bei seinem Führungsstil wenig kommen dürfte, sollte ihn selbst am wenigsten überraschen.

Bleibt die Offene Frage: war's das jetzt? Muss ich mich nach Michael Meier vom 2. definitven Hall of Shamer verabschieden? Eins steht fest: Magath ist ein Kind der Bundesliga. 815 Bundesligaspiele lang war er in der Verantwortung als Trainer. Dazu kommen nochmal 306 Spiele als aktiver... das sind Zahlen, an die sonst nur Otto Rehagel rankommt. Aber wird er jemals wieder ein Angebot bekommen?

Bestimmt. Irgendein verzweifelter Club im Abstiegskampf wird ihn garantiert anrufen... so wie Hertha halt letztes Jahr bei Otto... Oder gefühlt alle Abstiegskandidaten bei Peter Neururer in den 90ern... Aber tut sich ein dreifacher Meistertrainer wirklich Abstiegskampf in Köln oder Augsburg an?
Der dreifache Meistertrainer würde nebenbei garantiert noch brauchbare Angebote geben... und es gibt ja auch noch ein paar Vereine, bei denen er noch nie war... Aber wird Magath von seinem mittlerweile selbstverständlichen Alleinherrscherstatus abweichen? Kann so ein Mann, dem auf Schalke der Schlüssel ins Vereinsheim gegeben wurde (erinnert ihr euch noch? Die wussten am Ende gar nicht genau, ob sie Magath überhaupt entlassen können, oder ob sie ihn dafür mit zu viel Macht ausgestatten hatten...) überhaupt noch den einfachen Trainer spielen?

Bleibt das Ausland... dort dürfte sein Ruf noch nicht so weit ramponiert sein wie hierzulande. Und Magath wäre doch die Idealbesetzung für die Trainer-Manager Posten in Paris oder bei Manchester City... allerdings haben die irgendwie doch noch zumindest bekanntere Kandidaten auf ihrer Liste, bevor sie Magath anrufen...

Wer nebenbei den Anfang von Magaths Karriere noch kennt, wird sich über das Ende kaum wundern... Oder um Wikipedia zu zitieren:
In der folgenden Saison führte er den Club, den er auf Platz 17 übernommen hatte, ins Achtelfinale des UEFA-Pokals. Nachdem sich einige Spieler über das nach ihrer Meinung zu harte Training und über mangelhafte Kommunikation mit dem Trainer beschwert hatten und der Verein sich überdies im Abstiegskampf befand, wurde Magath im Mai 1997, zwei Spieltage vor Saisonende, nach einer 0:4-Heimniederlage gegen den 1. FC Köln beurlaubt.
Ja, schon seine erste Trainerstation diente als Blaupause für seine Karriere. Das Schema war immer dasselbe: der übernimmt eine Mannschaft in der schlimmsten Krise, führt diese mit überhartem Training und brutaler Disziplin zu unerwarteten Erfolg und irgendwann lehnt sich die Mannschaft gegen diesen Führungsstil auf und bricht wieder ein... Eigentlich schien er dieses Abnutzungsproblem mit seinen Jungen Wilden in Stuttgart gelöst zu haben... oder er wechselte nur früh genug zu den Bayern... die dreieinhalb Jahre, die es die Stuttgarter mit ihm ausgehalten haben, werden jedenfalls wohl ewig ein Rekord bleiben...
Vielleicht hat der Manager Magath ja genau deswegen jedes Jahr die halbe Mannschaft ausgetauscht... weil er wusste, dass ihm die Spieler eh nicht länger folgen werden und er regelmäßig neue Mannschaften braucht... warum also den Verein wechseln, wenn man auch die Spieler austauschen kann?

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