Montag, 9. Januar 2012

Rückrundenvorschau: Hertha BSC Berlin

Ausgangslage: Alles war gut in der Hauptstadt: Nach elf Spieltagen hatten die Berliner eher Kontakt nach oben als nach unten. Den Unfall Abstieg hatte man weitestgehend repariert und selbst eine Rückkehr ins internationale Geschäft schien nicht unmöglich. Dann beschloss allerdings Trainer Markus Babbel, dass ihm das nicht reicht. Er wurde zum ersten Trainer in der Geschichte der Hertha, dem die Erwartungshaltung nicht hoch genug war, er wollte um Titel spielen. Auf welcher Grundlage (abgesehen davon, dass er als Spieler auch immer um Titel gespielt hat... aber das hat Lothar Matthäus auch...) bleibt Babbels Geheimnis. Seit dem er jedenfalls laut eigener Darstellung Michael Preetz mitgeteilt hat, dass er seinen Vertrag nicht verlängern wird, hat die Hertha kein Bundesligaspiel mehr gewonnen... (da die andern aber auch nicht wirklich gut sind, haben sie in diesen 6 Spielen ohne Sieg nur einen Tabellenplatz verloren...) Am Ende gab es dann die hässlichste Scheidung seit... der Entlassung von Lucien Favre. Und jetzt gilt es in der Rückrunde erstmal den totalen Einbruch zu verhindern. Und dafür holt man: Michael Skibbe. Der dürfte den einen oder anderen Leser noch von der historischen Talfahrt der Frankfurter Eintracht letztes Jahr bekannt sein... war Michael Oenning nicht zu erreichen?

Wer soll's richten? Wie gesagt: Michael Skibbe. Und Skibbe hat eine herrausragende Eigenschaft (die gerade für Michael Preetz entscheident ist): Er wird vor nach oder um seine Entlassung nicht mit dem großen Nachtreten anfangen. Damit könnte Preetz es endlich mal hinbekommen, einfach nur einen Trainer zu entlassen (geschätzt im Frühjahr 2014). Und bei 2 richtig verkackten Versuchen könnten die ersten auf die Idee kommen, dass nicht die Trainer sondern der Manager das Problem ist, wenn er es wieder verkackt...
Pierre-Michelle Lassogga: der einzige junge Spieler, der sich in dem letzten halben Jahr nach vorne entwickelt hat. Und das aus dem noch was wird, ist wahrscheinlicher als bei Patrick Ebert.
Thomas Kraft, Christian Lell und Andreas Ottl: wenn die 3 wirklich in dieser Runde ihre inneren Bayern-Gene rausholen... und die Hertha völlig überraschend nach Berlin führen (ja, klingt komisch, sind aber nur noch 2 Siege...) wird sich Markus Babbel mal so richtig in den Arsch beißen. Denn theoretisch könnte er mit der Hertha dieses Jahr noch um einen Titel spielen...

Leischtungschträger: Habe ich Michael Preetz schon erwähnt? Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte: irgendwas macht der im Umgang mit seinen Trainern falsch... andererseits... der Mann wurde von Dieter Hoeneß angelernt... es ist ein Wunder, dass er nicht ALLES falsch macht...
Patrick Ebert wird doch wohl nicht eine komplette Saison ohne irgendwelche Fehltritte (auf oder neben dem Feld) abliefern? Oder?

Was würde Michael Oenning aus dieser Mannschaft machen? Michael Preetz stellt Oenning als den perfekten Babbel-Nachfolger vor: "Er passt perfekt zu den Ansprüchen." Auf die Kritische Frage: "Wie wollen sie denn den totalen Absturz verhindern?" sagt Oenning nur "Gar nicht, darum geht es doch."
Gerade nachdem die Hertha 5 Spieltage vor Schluss ihren Negativtrend mit einem hässlichen 1:0 Sieg gegen Freiburg durchbricht, wird Oenning entlassen und durch Christoph Daum ersetzt. Preetz sah seine Saisonziele gefährdet. Oenning bezeichnet Preetz als Lügner und behauptet: "Man hat mir zugesichert, ich könne hier in Ruhe arbeiten, selbst wenn wir absteigen sollten." Preetz stellt klar: Das habe er so nicht betont: "Er kann hier in Ruhe arbeiten, WENN wir absteigen..."

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