Mittwoch, 18. Januar 2012

Rückrundenvorschau: Borussia Dortmund

Ausgangslage:  Zum gefühlt ersten Mal seit den 70ern könnte es einen wirklichen Herrausvorderer für die großen Bayern geben. Ein großartiges Stadion, treue Fans, den vielleicht besten Trainer Deutschlands und eine Mannschaft, die quasi nur aus Kronjuwelen besteht... klingt nach einem erfolg Versprechenden Konzept,
Aus den ganzen jungen Talenten können die Dortmunder entweder eine richtig gute Mannschaft oder aber richtig viel Geld machen. Was aber eigentlich nur bedeutet: Fast schon unabhängig vom sportlichen Erfolg in der Rückrunde vor verdammt wichtigen Jahren. Den denn Erfolg zu konservieren ist das schwierigste. Das hat halt bisher nur *würg* Uli Hoeneß geschafft. Und die ganzen Kronjuwelen werden nur bleiben, solange der Verein in der Königsliga spielt... und nächstes Jahr ein wenig weiter kommt als dieses...

Wer soll's richten? Marco Reus. Zumindest ab Sommer. Und der einzige Fußball-Experte, der bei der Vorstellung von Reuss und Mario Götze keine Dauerlatte bekommt... ist Jogi Löw... weil er weiß, dass er das irgendwie auch im Nationalteam einbauen müsste... zumindest theoretisch als 2. Option... und damit müsste er dann an seinen Liebling... Aber bis zum Sommer heißt der Reus noch Kevin Großkreutz...
Shiinji Kagawa hat laut allgemeiner Wahrnehmung eine mäßige Hinrunde gespielt... er kommt aber trotzdem auf 9 Scorerpunkte... Das spricht einerseits für die gestiegenen Erwartungen in Dortmund. Andererseits will man dann nicht wissen, wie Kagawa durchstarten wird, wenn er in der Rückrunde gut spielt...
Bei all der Dortmunder Offensivherrlichkeit wird allerdings oft vergessen: die Dortmunder Arbeit gegen den Ball ist noch besser als ihr Angriffsspiel. 12 Gegentore gab es in der Hinrunde. Pressing, schnelles Umschalten, Gegenpressing sind die Grundpfeiler des Dortmunder Spiels. Und Mats Hummels hat nebenbei auch noch die Rolle von Nuri Sahin im Spielaufbau übernommen...

Leischtungschträger: Lustiger weise auch hier genau dieselben wie die Hoffnungsträger: Sobald nämlich das Flutlicht angeht und die Einlaufmusik der Champions League ertönt, werden all diese Dortmunder Talente auf einmal unbrauchbar. Erklären kann sich das keiner. Und es wird auch niemand behaupten, dass Olympiakos Piräus, bei denen Dortmund verloren hat, besser sind als die großen Bayern, gegen die Dortmund 3 Spiele in Folge gewonnen hat... Am Ende geht dieses Phänomen so weit, dass der Kicker behauptete: "So schadet der BVB dem deutschen Fußball." Wie eine Mannschaft, die lieber auf ihre jungen entwicklungsfähigen Spieler setzt anstatt in Panik zu verfallen, dem deutschen Fußball schaden soll, bleibt ein Rätsel. Oder anders ausgedrückt: hätte der BVB dem deutschen Fußball eher geholfen, wenn sie auf Nachhaltigkeit geschissen, für 40 Millionen Altstars verpflichtet und somit vielleicht das Achtelfinale erreicht hätten?
Falls die Dortmunder Mannschaft sich zu einer wirklichen 2. Kraft in Deutschland enwickelt, wird dieses Ausscheiden in der Champions League als Teil des Weges dazugehören.

Was würde Michael Oenning aus dieser Mannschaft machen? Im Sommer wird es langsam unheimlich. Zum 2. Jahr in Folge wurden die Bayern nicht Meister. Da trifft es sich doch gut, dass Deutschland bei der Europameisterschaft nur enttäuschender Zweiter wird. Darauf hin entlässt Uli Hoeneß direkt Jogi Löw auch wenn das eigentlich nicht in seinen Aufgabenbereich fällt (mit den Worten "Wie wollt ihr mich den Aufhalten?") Danach appeliert er an die Ehre von Jürgen Klopp, dass er doch die am Boden liegende Deutsche Nationalmannschaft übernehmen müsse. (Dass die Bayern selber mit Jupp Heynckes einen geeigenten Kandidaten hätten, traut sich niemand zu erwähnen.)
2 Wochen später schafft er es wirklich Michael Zorc davon zu überzeugen, dass Michael Oenning der beste Trainer für diese Mannschaft ist... hinterher ist er einen langfristigen Konkurenten wieder los. Und denkt sich: "Puh, das lief aber viel besser und ungefährlicher als damals mit der Haarprobe..."

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