Donnerstag, 22. September 2011

Rangnicks Abschied von Schalke

Da es ja nun mal das einzige Thema sein wird, mit dem sich Fußballdeutschland heute beschäftigen wird... will auch ich mich nicht davor drücken. Jetzt sitze ich schon 10 Minuten vor diesem Post und weiß nicht genau, wie ich es anfangen soll...

Immerhin erinnert mich dieser Vorfall (wie nebenbei auch der Markus Miller Fall) daran, wo die Grenzen für diesen Blog liegen. Den ganzen Scheiß, der so um den Fußball herum passiert mit viel Zynismus aufzusammeln, ist das eine. Verletzungen, Krankheiten und persönliche Tragödien sind das andere. Deswegen werdet ihr auf diesem Blog nie erfahren, wer gerade von welcher Frau verlassen wurde und deswegen werde ich heute versuchen ernst zu bleiben und die Anspielungen auf unmögliche Nachfolger bleiben lassen...

Rangnicks Entscheidung ist auf jeden Fall mutig. Oder glaubt ihr wirklich, dass die Fußball-Welt nach der Tagödie Robert Enke so viel dazu gelernt hat? Am Ende wird es bei jedem Verein, der über Rangnick nachdenkt, heißen: Ja, das ist doch der, der dem Druck damals auf Schalke nicht stand halten konnte... können wir dem unsere Mannschaft anvertrauen? Und das er vorher Jahrelang dem Druck standgehalten hat... "Naja, das war ja bei diesem Dorfverein, da gab es ja gar keinen richtigen Druck."

Es wird auf jeden Fall deutlich, wie hoch der Druck auf die Trainer eigentlich ist und wie im wörtlichen Sinne auszerrend dieser Job sein kann. Ein Ottmar Hitzfeld, einer der erfolgreichsten Trainer der Bundesliga, hat schon vor Jahren im Endeffekt immer 6 Jahre am Stück gearbeitet und dann festgestellt, dass er dringend einen entspannteren Job braucht. Und am Ende der 6 Jahre sah er immer älter aus als die 62 Jahre, die er jetzt auf dem Buckel hat...

Die bittere Wahrheit ist halt: Aus der schönsten Nebensache der Welt ist ein knallhartes Geschäft geworden. Ein Geschäft, dass anfängt seine Kinder zu fressen. Und gerade als Trainer trägt man die meiste Verantwortung und bekommt das wenigste vertrauen. Auch deswegen ist nach dem Hamburger Umbruch der Trainer schon wieder weg, während großteile des Kaders noch da sind. Natürlich gibt es Ausnahmen (Bei Felix Magath geht grundsätzlich erst der halbe Kader, bei Werder Bremen rückt man einfach geschlossen zusammen), aber normaler Weise ist der Trainer das schwächste Glied, dass für all die anderen Fehlleistungen innerhalb des Vereins verantwortlich gemacht wird.

Und ja, ich weiß noch, was ich gestern gesagt habe... aber Michael Oenning und Michael Frontzeck sind grundlegend anders als Louis van Gaal, Armin Veh und Zvonimir Soldo. Ein Frontzeck konnte grundlegende Dinge wie Disziplin, für die ein Trainer nun mal verantwortlich ist, nicht durchsetzen. Ein Soldo musste mit einem schlecht zusammengestellten Kader und 2 Stürmern, deren Fußballverständnis direkt aus der 70ern kommt (Defensivarbeit? Trainer sagt Tore schießen!"), arbeiten. Am Ende wurden beide entlassen...

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