Donnerstag, 21. Juli 2011

Saisonvorschau: Werder Bremen

Ausgangslage: Es gibt viele offene Fragen an der Weser. Zum ersten Mal seit der Machtübernahme des Duos Thomas SchaafKlaus Allofs gibt es so etwas wie einen Offenen Machtkampf, der sogar zu einer Schlammschlacht ausarten könnte. Dabei ist die Grundlage für diesen Machtkampf eigentlich auch nicht ganz klar. Das Werder finanziell mit anderen Mitteln arbeitet als zum Beispiel ein Hamburger SV wurde eigentlich immer betont. Dass sie sich damit weniger Fehltritte erlauben können als der HSV ist auch logisch.
Die Frage ist also: Hat das Duo Allofs/Schaaf einfach einen Spieler vom Niveau Arnautovic, Carlos Alberto, Gustavo Nevy zu viel geholt und ist deswegen kein Geld mehr da? Oder will sich Willi Lemke einfach nur profilieren, auch wenn das zum Ende der Ära Schaaf/Allofs führen könnte?
Fakt ist so oder so: Werder Bremen braucht wieder den erfolgreichen Riecher von Allofs und das greifende Konzept von Schaaf um wieder vorne anzugreifen. Denn noch so eine Saison mit Platz 13 und ohne eine Qualifikation fürs Internationale Geschäft wäre tödlich für die Bremer Ansprüche, die sie sich über Jahre aufgebaut haben.

Wer soll's richten? Mehmet Eckici natürlich. Schließlich war es trotz der beschränkten finanziellen Mittel und der auch nicht ganz neuen Sorgen in der Defensive erstmal wichtiger 5 Millionen in Eckici zu stecken. Und dieser Transfer könnte der wichtigste der Ära Schaaf/ Allofs sein. Wenn er einschlägt, der erhoffte Özil-Ersatz wird und die Bremer zumindest in die Europa-League führt, ist alles gut. Wenn er sich nicht so gut macht und die Bremer feststellen, dass sie die 5 Millionen doch lieber in Verteidiger hätten stecken sollen... Ich bin wahrscheinlich nicht der einzige, der dieses Szenario nicht zu Ende denken will...
An sonsten bleibt zu Hoffen, dass der gefühlt 25. Lösungsversuch für die Position hinten Links mit Lukas Schmitz endlich die richtige ist. Und das sich Marko Marin und Marko Arnautovic endlich zu den Versprechen  entwickeln, als die sie letztes Jahr angekündigt wurden. Das könnte den Bremern vieles erleichtern.

Wen werden sie vermissen? Die Antwort auf diese Frage lautet immernoch Mesut Özil. Er ist immernoch der Abgang, der am meisten schmerzt. Auch Thorsten Frings wird der Mannschaft sicherlich fehlen, aber man muss auch zugeben, dass Frings eigentlich schon weit über seinen Zenit hinaus ist... und Özil ist dagegen immernoch jung und trotzdem schon verdammt gut.

Leischtungschträger: Marko Arnautovic: oder glaubt irgendjemand, dass der, selbst wenn er sich wirklich als geläutert gibt, es schafft diese Saison komplett unter dem Radar zu fliegen?
Willi Lemke: denn sollte er es wirklich schaffen, das Traumduo Schaaf/Allofs zu vergraulen, sollte die versammelte Konkurenz ihm einen Orden ausgeben.
Die gesamte Bremer Verteidigung: Eigentlich ist  es in Bremen fast schon egal, wen sie da aufstellen. Es wird garantiert die eine oder andere Fehlleistung geben.

Best Case: Thomas Schaaf hat ja eigentlich keine Wahl. Er hat halt eigentlich keine Innenverteidiger, die er aufstellen kann. Also packt er das gute alte 2-3-5 System aus, mit dem wir schließlich schon 1954 Weltmeister geworden sind. Das Zentrum wird hinten einfach komplett gar nicht besetzt, dafür spielen Lukas Schmitz und Clemens Fritz Außenverteidiger mit viel Vorwärtsdrang. Das 3er Mittelfeld besteht aus WesleyPhilip Bargfrede und Eckici. Einzig Bargfrede denkt zumindest ab und zu ans Verteidigen. Vorne wirbeln dann Marin, Arnautovic, Claudion PizzaroSandro Wagner und Markus Rosenberg. Um die Meisterschaft spielen die Bremer so nicht mit. Aber die Spiele enden endlich wieder 6:4 und Bremen wird am Ende 4.

Worst Case: Willi Lemke setzt sich wirklich durch. Und nach einer weiteren Saison im Mittelmaß geben Schaaf und Allofs zum Saisonende wirklich auf. Wie gut die Arbeit der beiden wirklich war, wird erst deutlich, nachdem sie weg sind. In den Folgejahren holt Bremen (wie schon nach der Ära Rehagel) all die Trainerwechsel, die sie in den letzten 10 Jahren verpasst haben, nach. Und Schaaf gönnt sich ein Jahr Pause, bevor er dann zur Jupp Henyckes Nachfolge in München antritt. Bei den Bayern beginnt eine neue mit Hitzfelds Erfolgen vergleichbare Ära... und Willi Lemke schlägt sich jeden Morgen den Kopf auf seinem Schreibtisch wund, weil er, als Hoeneß-Gegenspieler Nummer Eins, genau weiß, dass er Schuld daran ist...

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