Freitag, 22. Juli 2011

Saisonvorschau: VfB Stuttgart

Ausgangslage: Die Stuttgart sind Rückrundenmeister. Und zwar gefühlt seit 5 Jahren. Seit der Deutschen Meisterschaft 2007 laufen die Stuttgarter Saison quasi immer gleich (und genau genommen lief selbst die Meistersaison schon genau so): Nach starker Rückrunde lassen sich die Stuttgarter Spieler feiern. Die besten werden verkauft, ordentlicher Ersatz wird nicht verpflichtet. Die Mannschaft lässt sich ein wenig gehen und ruft das durchaus vorhandene Potentzial nicht ab... Die Hinrunde wird in den Sand gesetzt. (Und der Trend in der Hinrunde wird von Saison zu Saison schlimmer.) Danach folgt der Trainerwechsel und der völlig überraschende Aufschwung. Und am Ende sind wieder alle irgendwie glücklich.

Wer soll's richten? Zunächst einmal Bruno Labbadia. Weil der ja auf jeder seiner Trainerstationen nachgewiesen hat, dass er für mehr als ein gutes halbes Jahr zu gebrauchen ist. Zumindest geht er gegen den gängigen Stuttgarter Trend: Bei ihm waren bis jetzt immer die Hinrunden gut und die Rückrunden. Auf dem Feld soll Cacau vorne Weg marschieren. Schließlich ist der so ein toller Führungsspieler, der schon in den letzten Jahren in den Hinrunden immer verhindern konnte, dass die Stuttgart sich wieder hängen lassen. (Eigentlich ist es komisch, dass Cacau es nie geschafft hat, als Führungsspieler zum Hamburger SV zu wechseln... das hätte echt gepasst...)
William Kvist setzt den neusten Trend der Bundesliga vor, den Dänischen Champions League Achtelfinalisten FC Kopenhagen aufzukaufen. Und mit Shinji Okazaki  zeigte der VfB ja schon im Winter, dass sie den Aktuellen Bundesligatrends perfekt hinterherlaufen können... Ach und Tamas Hajnal, der sich bis jetzt bei keinem Verein länger als eine halbe Saison durchsetzen konnte, ist der einzige 10er im Kader der Schwaben...

Wen werden sie vermissen? Zunächst mal, weil es halt der VfB ist, die Form der Rückrunde. Bruno Labbadia ist halt schon der 5. Trainer, der versucht diese ominöse Form mit in die nächste Saison zu nehmen...
An sonsten natürlich Elson!!! Ja, der VfB hat es wirklich erst dieses Jahr geschafft diesen Spieler endlich loszuwerden, nachdem er gefühlt schon 7 Mal weg war...

Leischtungschträger: Kann Bruno Labbadia endlich mal länger als ein Halbes Jahr erfolgreich arbeiten? Sollte er, sonst wird er automatisch Leischtungschträger (und kriegt wahrscheinlich trotzdem wieder ein Top-Angebot...) Die andere spannende Frage: Wie schnell wird Fredi Bobic im Zweifelsfall von Labbadia abrücken? Bei Jens Keller dauerte es nur 9 Spieltage...
Auf dem Feld ist jeder Deutsche automatisch ein Potentzielle Nationalspieler... der Leischtungschträger ist aber in diesem Fall kein Stuttgarter, sondern das Original: Jogi Löw.

Best Case: Die Sommerpause läuft in Stuttgart quasi perfekt. Sie schaffen es sogar ihren Müll für 15 Millionen in Wolfsburg zu entsorgen. Julian Schieber verdrängt Cacau endlich dorthin, wo er auch hin gehört: Raus aus dem Nationalteam, rauf auf die Stuttgarter Bank. Den obligatorischen Absturz zur Hinrunde können sie trotzdem nicht ganz verhindern. Aber immerhin fällt er dieses Jahr wieder so gnädig aus, dass der VfB in der Ruckrunde noch in die Europaleague stürmen kann...

Worst Case: In der Mathematik mag es funktionieren... da ergibt Minus mal Minus Plus. Aber Fußball, das wissen wir spätestens seit Karl-Heinz Rummenigge ist keine Mathematik... Und wenn man ein Team, dass nach einem halbjährigen Hoch immer wieder abstürzt, mit einem Trainer zusammenführt, der bisher immer nur ein halbes Jahr lang für Euphorie sorgen kann... und dieses Halbe Jahr jetzt abgelaufen ist. Kurz vor der Winterpause legt Tasmania Berlin Einspruch ein und bewirkt so die Entlassung von Bruno Labbadia. Eine starke Rückrunde verhindert dann zumindest, dass Tasmanias Ewiger Rekord als schlechteste Bundesligamannschaft hält... mehr ist für den VfB aber nicht mehr zu erreichen...

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