Mittwoch, 12. Januar 2011

Rückrundenvorschau: Hannover 96

Ausgangslage: Von all den Vereinen, die in dieser Saison zu weit oben stehen, ist Hannover die größte Überraschung. Im Gegensatz zu den Freiburgern und den Mainzern hat man bei den 96ern kein Konzept, dass einfach greifen kann. Es sei denn, man betrachtet das "Wir bezahlen zu viel für Deutsche Spieler, die 3,4 Mal Nationalmannschaft gespielt haben" als Konzept.
Noch vor dem ersten Spieltag und nach dem Pokalaus war Mirko Slomka fast entlassen. Gefühlt zum 4. Mal im letzten halben Jahr. Dennoch ließen sich die Hannoveraner nicht von den Querelen in der Führungsetage abhalten und begannen auf einmal einfach zu gewinnen. Und plötzlich kommt man zu der völlig überraschenden Erkenntnis: Vielleicht ist Slomka ja doch ein guter Trainer. Die Spieler sind jedenfalls nicht komplett ausgetauscht worden, aber vielleicht greift ja die Arbeit des Trainers nach einem halben Jahr und einer vernünftigen Vorbereitung. Und das Hannover gelernt hat, dass gerade in der Offensive billige Ausländer doch einfach effektiver sind als teure Deutsche, dürfte seinen Beitrag zum Erfolg beigetragen haben.

Hoffnungsträger: Didier Ya Konan: muss ja quasi, wenn die ohne ihn einfach nicht gewinnen können. Ein gesunder Ya Konan ist die Basis des Erfolges in Hannover.
Christian Schulz: der einzige von all den jungen Nationalspielern, für die Hannover am Ende nicht zur Sackgasse werden könnte. Und der einzige von denen, der konstant seine Leistung abruft.
Konstantin Rausch: er ist jung, deutsch und spielt Linker Verteidiger. Damit hat er quasi die idealen Vorraussetzungen demnächst der erste deutsche Nationalspieler zu werden, den Hannover 96 selbst ausgebildet hat.

Leischtungschträger: Martin Kind: wie wird der reagieren, wenn er merkt, dass Dietmar Hopp mit dem aggresiven Verkauf von Luiz Gustavo die 50+1 Regelung gerade zur Farce erklärt hat?
Jan Schlaudraff: der hat gerade gefühlt zum ersten seit Jahren wieder 6 gute Spiele am Stück gemacht. Wobei gut hier ein Tor und ein 3,17er Schnitt bedeuten. Dennoch wäre es doch mal wieder Zeit für den nächsten Aussetzer. Oder sich hängen zu lassen. Oder sonst irgendwas zu machen, was Kind dazu bringen könnte, laut über Schlaudraff zu fluchen.

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